AboStaatsbegräbnis für Silvio BerlusconiAuch die Trauer spaltet das Land
Dem früheren Regierungschef Silvio Berlusconi wird ein grosses Staatsbegräbnis in Mailand zuteil. Aber dass jetzt eine Woche Staatstrauer herrscht und die Politik ruhen soll, geht manchem zu weit.
Mittwoch, Staatstrauer, Abschied von Silvio Berlusconi. Ein Land im Ausnahmezustand, so hat sich das Berlusconis Anhängerschaft vorgestellt, und ein Stück weit bekommt sie das auch hin (lesen Sie hier die Analyse zu Berlusconis Erbe). Im ganzen Land sind die Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf halbmast – auf Geheiss des Amtes des Ministerpräsidenten in Rom. Der Ministerpräsident heisst Giorgia Meloni, sie möchte in der männlichen Form angesprochen werden. Silvio Berlusconi wäre es wohl nie in den Sinn gekommen, eine Frau in der männlichen Form anzusprechen, diesen Staatstrauertag aber hätte er gewiss gutgeheissen.
Il Presidente del Consiglio Meloni also hat mit ihren Koalitionspartnern, der Lega von Vizepremier Matteo Salvini und der jetzt kopflosen Forza Italia, das ganz grosse Spektakel organisiert, bei dem der Flaggenerlass noch die mildeste Ausgestaltung ist. Sieben Tage soll der politische Betrieb praktisch ruhen – bisher beispiellos für einen ehemaligen Ministerpräsidenten.