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Auch das Mitsingen der Hymneist ihm diesmal gelungen

Grund zum Feiern: Der neue Junioren-Weltmeister im Rudern, Andrin Gulich, beim Empfang mit Martina Sintzel, Präsidentin des Seeclubs Küsnacht.

Mit Fahnen und Kuhglocken haben einige Fans Andrin Gulich bereits zu Beginn dieser Woche am Flughafen Zürich bei seiner Rückkehr von der Junioren-WM im Rudern im litauischen Trakai willkommen geheissen. Mit im Gepäck des 18-jährigen Zumikers: Die Goldmedaille, die er mit dem Schweizer Doppelvierer gewonnen hat.

An diesem Mittwochabend folgt nun die Ehrung des Gold-Jungen vor der Trotte in Küsnacht, dem Klubhaus seines Vereins Seeclub Küsnacht. Eine Vielzahl von Klubmitgliedern hat sich auf dem Areal der ältesten noch erhaltenen Weinpresse des Kantons eingefunden. Wohl einmalig für ein Klubhaus ist die Hausfassade: Spätgotische, religiöse Fresken zieren das Gebäude.

Der 1,92 Meter grosse und 93 Kilogramm schwere Modellathlet ragt aus der Menge heraus. Er schüttelt unzählige Hände, nimmt Präsente entgegen. Besonders freut er sich über ein Fotoalbum, das seine bisherige sportliche Karriere in Bildern festhält. Beim Apéro schneidet er ein eigens für ihn gebackenes Weltmeister-Brot an.

Ein Gänsehautmoment

Klubpräsidentin Martina Sintzel stellt ein paar Fragen an den Weltmeister, die der Champion wortgewandt beantwortet. Gulich erwähnt, dass für ihn Rudern der ultimative Mannschaftssport sei und hält fest, wie gut das Kräfteverhältnis im Schweizer Doppelvierer verteilt war. Mit Linus Copes vom Ruderclub Thalwil und Dominic Condrau vom Ruderclub Rapperswil-Jona sassen weitere «Seebueben» im Boot, der Vierte im Bunde war der Genfer Valentin Huehn vom Club d'Aviron Vésenaz. «Schlagmann Linus und Steuermann Valentin sind versierte Techniker, in der Mitte sorgten Dominic und ich für die nötige Muskelkraft.»

Witzig streut der Geehrte auch eine Anekdote über die Siegerehrung ein. Im Mai holte das Quartett bereits Gold an der Junioren-EM in Krefeld. «Als die Nationalhymne ertönte, sangen wir nur La-la-la.» Sie hätten sich dann vorgenommen, den Text für kommende Gelegenheiten auswendig zu lernen. «An der WM hat es dann geklappt. Wir sangen alle laut mit.» Ansonsten sei der Platz zuoberst auf dem Podest vor allem ein Lohn für die harte Trainingsarbeit gewesen. Und klar habe die Überreichung der Goldmedaille beim ihm ein Gänsehautfeeling ausgelöst.

Gulich bedankt sich im Weiteren bei den Leuten in seinem Umfeld, die den Erfolg mitermöglicht haben. Ein Dankeschön gibt es für seine an der Feier anwesenden Eltern – für all die geleisteten Fahrdienste an die Wettkämpfe, und an seinen älteren Bruder Linus, ebenfalls Mitglied beim SC Küsnacht. «Er ist mein bester Trainingspartner.» Auch seinem Klubtrainer Joachim Drews, ehemaliger Weltmeister im Deutschland-Achter, widmet er ein Kränzchen. «Danke SC Küsnacht», sagt er abschliessend.

Jetzt an die Yale University

Für Gulich heisst es bei der Feier aber auch Abschied zu nehmen von seiner vertrauten Umgebung. In zwei Wochen beginnt er sein Studium an der renommierten Yale University in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut. Welche Studienrichtung er einschlägt ist noch offen, Wirtschaft und Mathematik schweben ihm vor. Nebst dem schulischen Rucksack ist auch sein Können als Ruderer massgebend für den Studienplatz. «Trainer der Yale-Uni suchen immer nach geeigneten Sportstudenten.» Zu Kontakten sei es an Regatten im In- und Ausland gekommen. Im letzten Herbst ist sein Gesuch um eine Aufnahme gutgeheissen worden.

Für den Weltmeister besteht damit die Gewähr, dass er weiterhin Spitzensport auf hohem Level betreiben kann. «Yale ist international. Talentierte Ruderer aus allen Herren Länder schreiben sich dort ein.» Der Kontakt zu Swiss Rowing reisst aber nicht ab. Sein nächstes sportliches Ziel sind Erfolge mit der U23-Nationalmannnschaft.

Auch seinem Wohnort Zumikon und dem SC Küsnacht wird er treu bleiben. Mit ins Gepäck für die Reise nach Yale nimmt Andrin Gulich die Erinnerung an den herzlichen Empfang bei der Trotte.