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3. Platz beim Eurovision Song Contest
Gjon’s Tears plant schon international

Gjon’s Tears bei seinem Autritt im Final des Eurovision Song Contest 2021.
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Es sah lange so gut aus: Nach dem Jury-Voting lag Gjon’s Tears mit komfortablem Vorsprung in Führung, vor Frankreich mit dem Retro-Beitrag «Voilà».

Doch dann holte Italien über 300 Punkte beim Publikumsvoting, die Band Måneskin spielte sich in hautengen Glamrock-Outfits und mit der gitarrenlastigen Nummer «Zitti e buoni» zum Sieg. Für Gjon’s Tears und «Tout l’Univers» wurde es der dritte Platz.

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Der 22-jährige Gjon Muharemaj, wie Gjon’s Tears bügerlich heisst, hat sich vor einem Publikum von rund 180 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern auf der ganzen Welt ins Rampenlicht gesungen. Seine Follower auf Instagram sind in den vergangenen Wochen um Zehntausende auf 75’000 angewachsen, Tendenz weiter steigend. Wie gehts weiter für den Musiker? Und wie tickt er?

Er hat grosse Ambitionen

Mit dem ESC ist es für den Musiker nicht vorbei, jetzt erst recht nicht. «Ich will eine erfolgreiche Karriere aufbauen», sagte er vor dem Finale. Mit seinen Auftritten in Rotterdam hat er vor Millionenpublikum überzeugt, ohne ins Flattern zu kommen. Auch in den kurzen Interviews vor der Resultatverkündung wirkte er gewinnend.

Der Freiburger plant bereits international. Kurz vor der Eurovision hat Gjon Muharremaj beim französischen Label Jo & Co. unterschrieben: Die kümmern sich um mehrere Newcomer im französischsprachigen Markt und um Franco-Superstar Zaz («Je veux»).

Gjon’s Tears kann nach dem ESC auf ein breites Netzwerk bauen.

Der erste Platz nach der Jury-Wertung ist ein Gütesiegel für den Künstler, auch Muharremaj selbst sieht es als eine Bestätigung. Die nächste Single wird kommen – und einen stark gewachsenen Fan-Kreis erreichen.

Der ESC kann ein Karriere-Booster sein.

Dabei kann Gjon’s Tears auch auf neue Kontakte zurückgreifen, die er beim ESC allenfalls knüpfen konnte. Gjon wird jetzt seine Künstler-Persona schärfen müssen, Songwriter und Produzenten von internationalem Format werden für eine Zusammenarbeit bereit sein, das Management ist bereits international tätig.

Der ESC kann ein Karriere-Booster sein. Das hat auch der Berner Luca Hänni, der 2019 Vierter wurde, deutlich zu spüren bekommen. Hännis Streamingzahlen sind stark angestiegen, und er konnte Auftritte in ganz Europa absolvieren – bis Corona kam. Gjon’s Tears könnte den ESC-Schwung gerade in die nach-pandemische Zeit retten.

Er ist im Greyerzerland aufgewachsen

Muharremajs Eltern kommen aus Albanien und Kosovo. Gjon ist in der Schweiz geboren, am 29. Juni 1998, und in Broc im Kanton Freiburg aufgewachsen. Sein Lieblingskäse? Natürlich Gruyère. Die Sommerferien verbringt die Familie in der Regel in der Heimat der Eltern.

Sein Grossvater ist sein erster Förderer

Als Primarschüler realisiert Gjon irgendwann: Er braucht ein Hobby. Er probiert verschiedene Dinge aus, Karate, Eiskunstlauf – und Musik machen. Gjon erhält von seinen Eltern ein Keyboard, auf dem «Can’t Help Falling in Love» von Elvis Presley eingespeichert ist. Als er in den Schulferien seinem Grossvater das Stück vorsingt, ist dieser zu Tränen gerührt.

Gjons Grossvater meldet seinen Enkel auch bei «Albania’s Got Talent» an, wo er als 12-Jähriger den dritten Platz ersingt. Bei der SRF-Castingshow «Die grössten Schweizer Talente» schafft es Muharremaj ein Jahr später ins Halbfinale.

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Er blödelt gern rum

Gjon hat Humor, was in den Sozialen Medien immer wieder durchblitzt. So gab er für den offiziellen Instagram-Kanal der Eurovision eine Lipsync-Performance eines Beyoncé-Liedes zum Besten, inklusive dramatische Fön-Effekte.

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Während er auf die Resultate seines Halbfinal-Auftrittes wartete, verspies er kamerawirksam ein Guetzli.

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Er ist klassisch ausgebildet

Gjon Muharremaj hat am Konservatorium von Bulle FR Unterricht in klassischem Gesang genommen und später die Gustav Akademie absolviert, die junge Poptalente fördert. Dort ist auch seine erste Single «Babi» entstanden, in der bereits angelegt ist, was Gjon heute erfolgreich macht: Piano, Kopfstimme – und ein starker visueller Auftritt.

Wenn es mit der Musik nicht mehr weiter geht, kann der 22-Jährige auf eine weitere Ausbildung zurückgreifen: Er ist Primarlehrer.

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Er hat manchmal schlaflose Nächte

Auf Instagram gibt Gjon immer wieder kleine Live-Performances zum besten, nur mit Klavier und Stimme. Das kann auch mal mitten in der Nacht oder beim Coiffeur passieren. Seine Follower danken es mit euphorischen Kommentaren.

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Es geht ihm nicht nur um die Musik

Normalerweise sitzt Gjon bei seinen Auftritten am Klavier. Beim ESC hat er nun das erste Mal darauf verzichtet und zusammen mit der schwedischen Choreografin Sacha Jean-Baptiste eine Performance ausgearbeitet. «Es heisst ja Eurovision. Das Visuelle ist wichtig», sagt Muharremaj.

Auch mit der Mode spielt er – bei seinen Outfits redet er stets mit. Für den glitzernden ESC-Look hat er ein Lausanner Label beauftragt, das ihm in aufwändiger Handarbeit das bestickte Hemd und eine schlichte schwarze Hose massgeschneidert haben.

83 Stunden Stickarbeit: Gjon's Tears im Look vom Lausanner Label Evan Benjamin.
Mode gehört dazu: Gjon bei einem Foto-Termin in Rotterdam.

Er hat prominente Fans

Kein ESC ohne gross angelegte Balladen – doch für den Sieg braucht es einen aussergewöhnlichen Song und eine aussergewöhnliche Stimme. Gjon’s Tears bringt beides mit – und er hat damit auch ESC-Prominenz überzeugt, die es wissen muss: Conchita Wurst, österreichische ESC-Siegerin von 2014, teilte während des Halbfinal-Auftritts von Gjon ein Video auf Instagram und schrieb dazu: «WOW!!!»

Im Rampenlicht vor Millionenpublikum: Gjon’s Tears bei seinem ersten ESC-Auftritt in der Ahoy Arena.

Dieser Text ist in leicht anderer Form bereits am 21. Mai erschienen.