Kulturmagazin «ttt»Nach Sexismus-Vorwürfen: Thilo Mischke wird nicht ARD-Moderator
Wegen Vorwürfen von sexistischen, misogynen und rassistischen Äusserungen nimmt ARD die Ernennung von Mischke zum Moderator des Kulturmagazins «ttt» zurück.
Nach einer Kontroverse wegen Sexismus-Vorwürfen gegen den ARD-Reporter Thilo Mischke hat die Sendeanstalt dessen Ernennung zum Moderator des Kulturmagazins «ttt – titel thesen temperamente» zurückgenommen. «Die in den vergangenen Tagen entstandene heftige Diskussion um die Personalie Thilo Mischke überschattet die für uns zentralen und relevanten Themen», erklärte der Sender am Samstag. Es gehe nun darum, «einen weiteren Rufschaden von ‹ttt› und Thilo Mischke abzuwenden».
Kritiker werfen Mischke zahlreiche sexistische Äusserungen in der Öffentlichkeit vor. So seien etwa seine Bücher «In 80 Frauen um die Welt» und «Die Frau fürs Leben braucht keinen grossen Busen» durchzogen von sexistischen, misogynen und rassistischen Äusserungen. Einen öffentlichen Aufruf gegen die Ernennung zum «ttt»-Moderator unterzeichneten Ende Dezember mehr als 100 Kulturschaffende sowie Journalisten und Journalistinnen.
Die ARD hielt dennoch zunächst an Mischke fest. Auch am Samstag unterstrich der Sender erneut, dieser sei «ein anerkannter Journalist und mehrfach preisgekrönter Reporter». In den vergangenen Tagen seien viele Gespräche geführt worden, «auch mit Thilo Mischke, den wir schätzen», erklärte die ARD-Programmdirektorin Christine Strobl. Die ARD werde die «Thematik» in den kommenden Tagen gemeinsam mit Mischke «journalistisch aufarbeiten».
Moderatorin von «ttt» wird den Angaben zufolge nun die WDR-Journalistin Siham El-Maimouni.
AFP/anf
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