Alles zum iPhone-UpdateApple schafft drei überfällige Versäumnisse aus der Welt
Mit einer Update-Offensive bringt Apple kurz vor Jahresende nochmals zahlreiche Neuerungen. Wir stellen iOS 15.2 vor.
Die letzten Wochen des Jahres dienen immer auch dazu, Versäumnisse, Pendenzen und andere liegen gebliebene Aufgaben zu erfüllen. So auch bei Apple. Mit den am Dienstag veröffentlichten Updates für iPhones, Uhren, Lautsprecher, TV-Boxen, iPads und Macs löst Apple diese Woche gleich mehrere, teils langjährige Versprechen ein.
Siri für den Apple TV
Ja, man glaubt es kaum, aber in der Schweiz gab es bisher keine Siri auf dem Apple TV. Während die TV-Box im Ausland auch per Siri bedient werden konnte – schliesslich hat die neue Fernbedienung extra einen Knopf dafür –, konnte man in der Schweiz damit nur rudimentär ein bisschen Text diktieren.
Mit dem Update auf 15.2 ändert sich dieses jahrelange Versäumnis von Apple. Nun gibt es auch in der Schweiz Siri auf dem Apple TV.
Nebenher gibt es Siri neu auf Apples Homepod-Lautsprechern, ohne dass man bei der Sprache Deutschland statt Schweiz wählt. Bisher wurden die Lautsprecher nämlich nicht offiziell in der Schweiz verkauft. Digitec und Co. hatten sie dennoch im Sortiment. Nun, da Siri bereit für die Schweiz ist, dürften die Lautsprecher früher oder später auch in Apples eigenen Shops auftauchen.
Airtag-Spionage-Schutz für Android
Apples smarte Schlüsselanhänger sind praktisch und haben sich im Alltag bewährt. Etwas hat Apple bei der Lancierung aber vernachlässigt: Airtags sind auch kostengünstige Spionage-Geräte. Wer jemanden heimlich verfolgen möchte, schmuggelt einen Airtag in die Tasche des Opfers, und schon weiss man, wo sich die Zielperson befindet.
Vorausgesetzt, die Zielperson hat kein iPhone. iPhones warnen einen nämlich, wenn man einen nicht eigenen Airtag mit sich herumträgt. Mir passiert das regelmässig, wenn ich den Wohnungsschlüssel meiner Frau mitnehme. Nicht gewarnt wird man freilich, wenn man ein Android-Handy hat.
Dafür wurde Apple in den letzten Monaten seit der Lancierung der Airtags immer wieder kritisiert. Nun präsentiert Apple die Lösung: eine Android-App namens Tracker Detect. Damit kann man scannen, ob einem jemand einen Airtag untergejubelt hat.
Im Test klappte das problemlos. Allerdings hat die App aktuell noch zwei Nachteile. Einerseits funktioniert sie nicht auf allen Android-Geräten. Es ging zum Beispiel auf dem Galaxy Flip 3 von Samsung. Aber nicht auf dem Galaxy Fold 3. Hier muss Apple noch nachbessern.
Der zweite Nachteil ist gewichtiger: Die App scannt nur nach Airtags, wenn man sie öffnet und aktiv nach Trackern sucht. Passiv im Hintergrund sucht die App nicht danach. So ist die App nur etwas für sehr paranoide Zeitgenossen.
iPhone-Zugang nach dem eigenen Tod
Es ist ein unerfreuliches, aber wichtiges Thema: Was mit unserem digitalen Plunder passiert, wenn wir einmal sterben, ist immer noch ziemlich unsicher und nicht wirklich zu Ende gedacht. Apple geht da nun einen Schritt in die richtige Richtung. Mit iOS 15.2 kann man eine Person definieren, die – sollte man sterben – Zugang aufs iPhone und vor allem die iCloud-Daten bekommt.
Die Funktion findet man, wenn man in den Einstellungen auf das eigene Profilbild klickt, dann auf «Passwort und Sicherheit» und dann auf Nachlasskontakt. Dort werden einem als Erstes die im Familienkonto hinterlegten Familienmitglieder vorgeschlagen. Man kann aber auch andere Kontakte auswählen.
Wer will, kann auch mehrere Nachlasskontakte angeben. Diese erhalten im Todesfall gegen Vorlage einer Sterbeurkunde und eines Zugriffsschlüssels, den man etwa ausdrucken und mit dem Testament aufbewahren kann, Zugriff auf die eigenen Daten. Aber nur für drei Jahre. Danach wird alles gelöscht.
Nebst diesen teils seit Jahren überfälligen Verbesserungen bringt iOS 15.2 auch viele kleine Verbesserungen. So kann man nun bei den neusten iPhones etwa in den Kameraeinstellungen deaktivieren, dass die Kamera automatisch in den Makromodus und zurück wechselt. Gerade bei Videoaufnahmen kann das nervig sein.
Unter Einstellungen > Allgemein > Info kann man nun nachschauen, ob bei einem iPhone Einzelteile nachträglich ausgetauscht wurden. Das ist praktisch, wenn man ein Secondhand-iPhone kaufen möchte.
Wer seinen Apps etwas genauer auf die Finger schauen möchte, findet unter Einstellungen/Datenschutz (leider ganz unten versteckt) die Option App-Datenschutzbericht. Aktiviert man den, bekommt man ein Protokoll dazu, welche Apps auf welche Daten und Sensoren zugreifen.
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