AboGebären in Zeiten von Corona«Angst schmälert die Vorfreude auf die Geburt mehr denn je»
Tina Bernardi ist Frauenärztin und im neunten Monat schwanger. Trotzdem arbeitet sie noch immer. Sie will ihre Patientinnen nicht auch noch im Stich lassen.
Kinder haben ihren eigenen Fahrplan. Das weiss Tina Bernardi als Gynäkologin, Geburtshelferin und Mutter ganz genau. Sie sagt: «Schwangerschaft und Geburt sind nicht wirklich planbar, auch wenn viele es gerne so hätten und oft dem Trugschluss unterliegen, sie könnten es – um dann mit der Erkenntnis der Unplanbarkeit überfordert zu sein.» Doch dass ihr zweites Kind ausgerechnet Anfang Mai auf die Welt kommen wird, genau dann, wenn für die Schweiz der Höhepunkt der Corona-Pandemie prognostiziert wird, das hätte sie sich so nicht ausgesucht. «Hätte man es wissen und planen können, dann hätte sich keine Frau dafür entschieden, ausgerechnet jetzt zu gebären», sagt sie, und fügt an: «mich eingeschlossen.»