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Angespannte Weltlage
Weltweite Militärausgaben steigen zehntes Jahr in Folge

Russische Truppen marschieren während einer Probe für die Siegesparade zum 80. Jahrestag des Zweiten Weltkriegs auf dem Dvortsovaya-Platz in St. Petersburg, Russland, am 22. April 2025.
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Die weltweiten Militärausgaben sind 2024 zum zehnten Mal in Folge gestiegen. Rund 2,72 Billionen US-Dollar wandten alle Staaten zusammen für das Militär auf, wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in seinem neuen Bericht mitteilte. Das waren inflationsbereinigt 9,4 Prozent mehr als 2023 – der grösste Anstieg von einem aufs nächste Jahr seit dem Ende des Kalten Krieges.

Besonders stark war der Anstieg dem Institut zufolge in Europa und im Nahen Osten, was mit den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen sowie dem Konflikt zwischen Israel und der Hizbollah im Libanon begründet werden könne.

Russland 2024 Spitzenreiter in Europa

Deutschland verbrauchte 2024 laut Sipri 88,5 Milliarden US-Dollar für das Militär – 28 Prozent mehr als im Vorjahr – und lag somit zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung vor allen anderen Ländern Zentral- und Westeuropas. Weltweit kam die Bundesrepublik demnach auf Platz vier, hinter dem Spitzenreiter USA sowie China und Russland auf den Plätzen zwei und drei.

Der Sipri-Bericht zeigt, dass alle europäischen Staaten – mit Ausnahme von Malta – ihre Militärausgaben 2024 erhöhten. Russland war dabei mit 149 Milliarden Dollar das Land in Europa, das mit Abstand am meisten für sein Militär ausgab. 

Die von Russland angegriffene Ukraine verwandte 64,7 Milliarden Dollar darauf. Mit 34 Prozent war die Ukraine weltweit das Land, das den grössten Anteil seines Bruttoinlandsprodukts für seinen Militärapparat ausgab.

USA machten mehr als ein Drittel der Militärausgaben aus

Die USA, seit Jahren die unangefochtene Nummer eins bei den Militärausgaben, machten dem Bericht zufolge mit 997 Milliarden Dollar 37 Prozent der weltweiten Militärausgaben aus. China, auf Platz zwei der Liste, steigerte seine Aufwendungen um sieben Prozent auf 314 Milliarden Dollar und verzeichnete somit drei Jahrzehnte ununterbrochenen Anstiegs seiner Militärausgaben.

Im Nahen Osten stiegen die Militärausgaben laut Sipri zwar insgesamt, aber eine markante Erhöhung verzeichneten nur Israel und der Libanon. Israels Ausgaben stiegen demnach mit 65 Prozent so stark wie seit dem Sechstagekrieg 1967 nicht mehr, auf 46,5 Milliarden Dollar.

Der jährlich erscheinende Sipri-Bericht zu den Militärausgaben in aller Welt gilt als umfassendste Datensammlung dieser Art. Zu den Ausgaben zählen die Friedensforscher auch Aufwände für Personal, Militärhilfen sowie militärische Forschung und Entwicklung.

DPA/wy