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Prozess in der Slowakei
Angeklagter Unternehmer im Mordfall Jan Kuciak freigesprochen

Marian Kocner wurden von Zeugen schwer belastet: Der Angeklagte vor der Urteilsverkündung am 3. September. 
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Der Hauptangeklagte im Fall des ermordeten slowakischen Journalisten Jan Kuciak ist freigesprochen worden. Der Unternehmer Marian Kocner galt als Hauptverdächtiger, er sollte den Mord in Auftrag gegeben haben. Der Spezialgerichtshof in Pezinok sah jedoch seine Schuld nicht als erwiesen an.

Der 27 Jahre alte Investigativjournalist Kuciak und seine gleichaltrige Verlobte Martina Kusnirova waren am 21. Februar 2018 in ihrem Haus in Velka Maka erschossen worden. Kuciak hatte über illegale Geschäfte des Unternehmers Kocner geschrieben, sowie über dessen Verbindungen zur damaligen Regierungspartei Smer-SD. Deren Vorsitzender, der damalige Premier Robert Fico, soll zudem Verbindungen zur italienischen Mafia haben. Auch darüber schrieb Kuciak.

Fahrer des Fluchtwagens der Mittäterschaft schuldig gesprochen

Kocner hatte Kuciak vor Zeugen bedroht, zudem liessen Chatprotokolle darauf schliessen, dass er den Mord geplant und bestellt hatte. Im Verlaufe des Prozesses wurde zudem deutlich, dass Kocner mehrere Journalisten, darunter Kuciak, über Monate ausspionieren liess.

Auch Kocners mutmassliche Komplizin Alena Zsuzsova ist am Donnerstag freigesprochen worden. Der Täter, der den Mord ausgeführt hatte, hatte bereits im Januar gestanden und war zu 23 Jahren Haft verurteilt worden; ein Helfer, der mit ihm am Tatort gewesen und das Fluchtfahrzeug gelenkt hatte, ist am Donnerstag der Mittäterschaft schuldig gesprochen worden. Zu 15 Jahren Haft wurde zudem schon im vergangenen Jahr ein Mann verurteilt, der den Kontakt zu diesen beiden Männern hergestellt hatte. Er hatte Zsuzsova und Kocner schwer belastet. Die Staatsanwaltschaft hatte 25 Jahre Haft für beide gefordert; sie plädierten jeweils auf unschuldig.

Nach dem Mord an Kuciak hatten Zehntausende Menschen in der Slowakei wochenlang gegen die Regierung demonstriert.