Erster KontaktMann von isoliertem Stamm bittet in brasilianischer Ortschaft um Feuer
Im Amazonas-Gebiet leben immer noch Ureinwohner ohne Kontakt zur Aussenwelt. Umso erstaunlicher ist der Besuch eines jungen Mannes in einem Dorf.

Ein junger Angehöriger eines Indigenen-Stamms, der im südwestlichen Amazonas-Gebiet ohne Kontakt zur Aussenwelt lebt, hat einer nahegelegenen Ortschaft einen kurzen Besuch abgestattet. Er sei mit einem Lendenschurz bekleidet, barfuss und mit zwei Holzscheiten im Arm in der Siedlung Bela Rosa am Purus-Fluss aufgetaucht, gaben brasilianische Behörden bekannt.
Zur Visite in der Zivilisation kam es am vergangenen Mittwoch um 19 Uhr, wie «CNN» berichtet. Der Mann habe einen gesunden Eindruck gemacht und ruhig auf den Kontakt mit der örtlichen Bevölkerung reagiert, wie es weiter heisst.
Laut Bewohnern von Bela Rosa habe der Mann um Feuer gebeten. Ein Video, auf dem die Begegnung festgehalten wurde, zeigt einen Einheimischen, der dem Besucher erfolglos ein Feuerzeug zu erklären versucht.
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Beamte der brasilianischen Stiftung für indigene Angelegenheiten (Funai) seien kurz darauf eingetroffen und hätten ihn in eine nahegelegene Einrichtung gebracht. Mediziner untersuchten, ob er möglicherweise mit Krankheiten in Kontakt gekommen war, für die isolierte Stämme anfällig sind.
Nach einem Abendessen und einer Nacht in behördlicher Obhut kehrte der Mann am Donnerstag in den Regenwald zurück. Es seien Massnahmen ergriffen worden, um zu verhindern, dass Menschen das Dorf des isolierten Stammes erreichen.
Im Jahr 2021 hatte die Funai die Existenz einer isolierten Gruppe in dem Gebiet, das als «Mamoriá Grande» bekannt ist, bestätigt, nachdem man verlassene Lager und andere Hinterlassenschaften gefunden hatte. Bislang war aber keiner ihrer Mitglieder gesehen worden.
Der Amazonas-Regenwald beherbergt die weltweit grösste Anzahl unkontaktierter indigener Stämme. Gemäss einer Schätzung der Funai lebten im Jahr 2007 noch knapp 70 Gemeinschaften ohne Kontakt zur Aussenwelt in der Region. Sie gelten aufgrund von Konflikten mit Holzindustrie und Landwirtschaft in ihren Lebensräumen als stark bedroht.
Grundsätzlich sucht Brasilien nicht aktiv den Kontakt zu diesen Gemeinschaften, sondern richtet stattdessen geschützte und überwachte Sonderzonen ein.
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