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Besetzung in Zürich 
Alte Post in Wipkingen wieder besetzt

Das alte Postgebäude am Wipkingerplatz steht seit 2017 leer. 

«Jetzt geht die Post wirklich ab», schreiben die Besetzerinnen und Besetzer in einem Communiqué. In der Nacht auf Sonntag haben sie den ersten Stock des alten Postgebäudes am Wipkingerplatz besetzt. Bereits Anfang Juni wollten sie dieselbe Liegenschaft besetzen. Die Polizei räumte das Gebäude damals aber noch am selben Tag. 

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Dieses Mal hat die Polizei noch nicht eingegriffen. Laut «Züri Today» fand ab Mitternacht eine illegale Party statt. Die Polizei sei mit Wasserwerfern und Gummischrotgewehren vorgefahren und habe die Strasse rund um das Areal abgesperrt. Mehr als hundert Personen dürften sich vor Ort versammelt haben. Gegen zwei Uhr zog die Polizei ab. Die Stadtpolizei Zürich bestätigt dies auf Anfrage. Es sei kein Strafantrag der Post vorgelegen, sagt Sprecher Christian Spaltenstein. Auch sonst seien keine der Räumungsbedingungen erfüllt gewesen wie etwa Sicherheitsbedenken, eine Baubewilligung oder eine geplante Neunutzung.

«Am Sonntag wird die Stadtpolizei das besetzte Postgebäude sicher nicht räumen», sagt Spaltenstein. Die Stadtpolizei sei mit der Post im Austausch und beurteile die Lage laufend. Das werde eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Auch mit den Besetzerinnen versuche die Stadtpolizei Kontakt aufzunehmen. Bei der Party gestern Abend habe es ausser Lärm- und Abfallbeschwerden keine Meldungen gegeben, sagt Spaltenstein. Weder Gummischrot noch Wasserwerfer mussten eingesetzt werden. 

«Wir hoffen, dass diesmal ein konstruktiver Dialog mit der Post möglich ist», schreiben die Besetzerinnen. «So einfach wird sie uns nicht los!» Geplant seien autonome Konzerte, Partys und politische Veranstaltungen ohne Konsumzwang. Die Besetzerinnen und Besetzer, die sich «Der Squat» nennen, stören sich daran, dass das alte Postgebäude in Wipkingen seit 2017 ungenutzt ist. «Wem nützen jahrelang leer stehende Gebäude mitten im Zentrum?», fragen sie im Communiqué. «Viele Menschen werden an den Stadtrand gedrängt, während im Zentrum Luxustempel gebaut werden und das kulturelle Überangebot vor allem an gut verdienende Menschen gerichtet ist.» Das Gebäude solle deshalb ganz im Sinne des Service public wieder öffentlich werden. 

Die Besetzerinnen und Besetzer nennen sich «Squat» und haben Transparente befestigt. 

Anfang Juni, als die Polizei die Besetzung im Postgebäude räumte, schrieben die Verantwortlichen: «Eine weitere Räumung auf Vorrat, wir sind stinkwütend!» Christian Spaltenstein von der Stadtpolizei sagt, dass die Besetzerinnen und Besetzer damals weggewiesen worden seien, weil sie sich nicht in der Liegenschaft, sondern auf der Terrasse aufgehalten hätten – einem öffentlich zugänglichen Bereich. «Dieses Mal ist es eine richtige Besetzung», sagt Spaltenstein. Deshalb würden nun die Räumungsbedingungen der Stadtpolizei gelten.

Für den Sonntagabend kündigten die Besetzerinnen und Besetzer auf Instagram eine «Flinta-Rap-Night» mit internationalen Acts an.

tiw