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Kolumne «Heute vor»
Als ein abgewracktes Schiff am Zürichsee für Ärger sorgte

Das Dampfschiff Helvetia (hinten im Bild) bei seiner letzten Ausfahrt Ende der 1950er-Jahre.
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«Der Jahresanfang 1962 wird für viele ein ganz besonderes Andenken hervorrufen.» Das waren die ersten Zeilen, welche der Anzeiger des Bezirks Horgen in der ersten Ausgabe des Jahres niederschrieb. Gemeint waren die heftigen Schneefälle, die «am Neujahrstag hereinplatzten, wie man sie seit Jahren nicht mehr erlebt hat». 36 Zentimeter Neuschnee gab es in Zürich. «Die Massen schweren, feuchten und klebrigen Schnees machten vor allem den SBB viel zu schaffen, und der Zugsverkehr erlitt überall Störungen», hiess es in einer Bildmeldung, die überschrieben war mit: «Diese Eis- und Schneewüste ist der Zürcher Hauptbahnhof!»

Auch der Strassenverkehr war beeinträchtigt. Die Sihltalstrasse wurde von Sihlbrugg bis nach Zürich gesperrt, auch der Albispass musste geschlossen werden. Da werden doch Erinnerungen wach an den schneereichen Januar 2021!

Probleme ganz anderer Art hatte der Schwyzer Kantonsrat. Denn ein sozialdemokratisches Ratsmitglied hatte die Regierung angefragt, «was sie zu tun gedenke, damit das Wrack des alten Zürichseeschiffes Helvetia, das die Zürcher Regierung aus ihrem Gebiet habe entfernen lassen und das nun in einem Baggerloch bei Nuolen auf dem Gebiet des Kantons Schwyz vertäut sei, wieder weggeschafft werde».

Die Gedenkplatte im Hafen von Nuolen.

Der Kanton Schwyz reagiert rasch nach dieser Anfrage. In einem Brief ersuchte das Polizeidepartement den Zürcher Regierungsrat, «die Schiffsruine innert Monatsfrist aus dem Kanton Schwyz zu entfernen». Das Gebiet des Kantons Schwyz sei nicht der Ablagerungsplatz für ausgediente Zürichseeschiffe, und die Schwyzer Regierung werde niemals die Bewilligung zur Versenkung des Wracks in der Nuolerbucht erteilen.

Der Schiffsrumpf wurde übrigens einige Jahre später doch vor Nuolen versenkt. Er dient heute als «Fundament» einer künstlichen Insel im heutigen Jachthafen von Nuolen.

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