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Langzeittest
Akte C5 X

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Das Cockpit des C5 X ist modern, aber nicht futuristisch.
Citroën C5 X: Weder SUV noch Limo, sondern UFO – ein unidentifiziertes, fahrendes Objekt.
Mit einer Länge von 4,81 Metern kratzt der Citroën C5 X an der Oberklasse.

Grimmige Front mit v-förmiger Lichtsignatur, langgezogene Silhouette, Dachkantenspoiler, erhöhte Bodenfreiheit, Kunststoffbeplankung – auffällig ist der Citroën C5 X allemal. Doch die Ratlosigkeit steht den halsreckenden Passanten ins Gesicht geschrieben. «Ist dieses Auto schön?», scheinen sie sich zu fragen. «Eher hässlich?» – «Einfach nur gewöhnungsbedürftig?» Oder neutraler formuliert: «Was in aller Welt stellt es eigentlich dar?» Selbst der Hersteller hat darauf keine genaue Antwort: «Das unverwechselbare Design vereint typische Merkmale von Limousine und Kombi», heisst es in den Presseunterlagen, treffe «passgenau» aber auch die Erwartungen von Kunden des SUV-Segments. Also einigen wir uns doch auf die Bezeichnung UFO, kurz für unidentifiziertes, fahrendes Objekt. Obwohl die ursprüngliche Wortbedeutung «fliegendes Objekt» genauso zutreffend erscheint – aus mehreren Gründen.

Komfortables Raumschiff

Zum einen wollen die Franzosen mit diesem Auto hoch hinaus. Nachdem das letzte Mittelklassemodell C5 2017 aus dem Programm gestrichen wurde, fehlte es der Marke jahrelang an einem Flaggschiff, das die Tradition von Prestigelimousinen wie dem DS, CX und XM weiterführt. Wer gehobene Ansprüche bekundete, wurde an die verselbstständigte Nobeltochter DS verwiesen. Doch nun meldet sich Citroën in der oberen Mittelklasse zurück; kratzt mit dem 4,81 Meter langen Fünftürer gar an der Grenze zur Oberklasse, ohne aber Oberklassepreise dafür zu verlangen: 55’790 Franken kostet der uns für einen Langzeittest zur Verfügung gestellte C5 X mit 225 PS leistender Plug-in-Hybrid-Topmotorisierung und Topausstattung einschliesslich wichtiger Features wie einem grossen Head-up-Display, adaptiven Geschwindigkeitstempomat und Spurwechselassistent. Ebenfalls an Bord: eine 360-Grad-Kamera, um das mit feudalen Platzverhältnissen aufwartende buchstäbliche Raumschiff von einem Auto sicher in engen Parklücken landen zu können. Falls die avantgardistische Optik nicht reicht, um im Konkurrenzumfeld von VW Passat, Opel Insignia und Co. hervorzustechen, soll es also der Preis richten.

Der Alltag läuft elektrisch

Vor allem aber schwebt man im C5 X förmlich über den Asphalt. Das liegt nicht nur an der erhöhten Sitzposition, sondern an einer Reihe von Massnahmen, die unter dem Begriff «Advanced Comfort» laufen. Schon die mit dickem Schaumstoff gepolsterten Sitze sorgen für ein Wolke-sieben-Gefühl – hinzu kommt das beim Plug-in-Hybrid serienmässige Aktivfahrwerk, das die ohnehin sehr weich abgestimmte Federung mit hydraulischen Anschlägen zusätzlich mit adaptiven Dämpfern kombiniert. In Kurven werden so auch Wankbewegungen reduziert, in erster Linie sorgt das System aber für einen Fahrkomfort, der um Welten, wenn nicht Galaxien ausgeprägter ist als bei den meist sportlich abgestimmten Mitbewerbern im D-Segment. Die Möglichkeit, die meisten Alltagsstrecken bei vollgeladener 12,4-kWh-Batterie rein elektrisch und dank hervorragender Schalldämmung absolut lautlos zurückzulegen, tut ihren Rest, um einen von der hektischen Welt dieser seltsamen Erdlinge da draussen zu entkoppeln.

Modern, aber nicht futuristisch

Um keine Sci-Fi-Fantasien zu wecken: Die Kommandozentrale ist angenehm aufgeräumt, benutzerfreundlich und mit ihrer auf Konnektivität ausgerichteten Infotainment-Schnittstelle durchaus modern, aber keineswegs futuristisch. Und spätestens nach 50 elektrischen Kilometern schaltet sich der 1,6-Liter-Verbrenner hinzu, um einen gedanklich zurück auf diesen Planeten zu holen. Bei einem derartigen Reisekomfort kann man sich aber durchaus vorstellen, ebendiesen mehrmals zu umrunden, ohne müde zu werden oder einfach nur endlos durch den Alltagsverkehr zu tuckern und sich darüber zu amüsieren, wie ein kleines grünes Männchen beäugt zu werden.