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Medien für Frauen und Jugendliche
Afghanistan: Zwei Radiosender dürfen wieder übertragen

Ein Afghanistan-Fan mit Stirnband in den Nationalfarben vor dem ICC Champions Trophy Cricket-Match Afghanistan gegen Südafrika in Karachi.
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Zwei Radiostationen in Afghanistan dürfen ihren Sendebetrieb unter Auflagen der regierenden Taliban wieder aufnehmen. Der Frauensender Radio Begum sowie das Radio Dschawanan für Jugendliche dürften unter bestimmten Bedingungen wieder senden, teilte das Informations- und Kulturministerium des Landes am Samstag mit. Die von den Islamisten geführte Behörde hatte den Sendern vorgeworfen, ihre Betriebslizenzen missbraucht und mit verbotenen ausländischen Medien zusammengearbeitet zu haben. 

Beide Sender hätten versprochen, in ihrer künftigen Übertragung die Regeln der Taliban-Regierung zu befolgen und zudem jegliche Regelverstösse zu vermeiden, hiess es weiter. Das Ministerium unterstütze afghanische Medien und Journalisten, solange sie die islamischen Werte und Interessen des Landes sowie die afghanische Kultur respektierten, hiess es.

Bei beiden Sendern hatten die Taliban Anfang Februar den Betrieb gestoppt. Bei Radio Begum waren Räumlichkeiten durchsucht und zwei männliche Mitarbeiter festgenommen worden. Der Sender gehört zu einer Nichtregierungsorganisation, die sich für Frauenrechte einsetzt und in Frankreich einen Schwesternsender betreibt.

Der Sender in Afghanistan wurde am Internationalen Frauentag am 8. März 2021 gegründet – fünf Monate vor der erneuten Machtübernahme durch die Taliban. Zuletzt hatte er auch Bildungsprogramme für die siebte bis zwölfte Klasse ausgestrahlt – eine Chance für Mädchen und Frauen im Land, denen die Machthaber den Besuch von höheren Schulen untersagt haben. 

Der Sender Radio Dschawanan mit Sitz in Kabul, auch «Youth FM» genannt, richtet sich mit seinen Themen an junge Menschen in Afghanistan, mit einem Fokus auf Unterhaltung, aber auch gesellschaftlicher Verantwortung.

Die Taliban haben seit ihrer erneuten Machtübernahme im August 2021 die Medienfreiheit im Land stark eingeschränkt. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Afghanistan auf Platz 178 von 180. Beobachtern zufolge versuchen die autoritär regierenden Taliban eine Medienlandschaft zu schaffen, die nur ihre Ansichten widerspiegelt und ihren Interessen dient.

DPA/aeg