Sorge um Gesundheit von Elizabeth II.Berichte: Royals sind bei der Queen eingetroffen
Die Ärzte der britischen Königin machen sich Sorgen um die Gesundheit der Monarchin, wie der Buckingham-Palast mitteilt. Familienangehörige reisen zu ihr nach Schottland.
Die Ärzte der britischen Königin Elizabeth II. machen sich Sorgen um den Gesundheitszustand der 96 Jahre alten Monarchin. Das teilte der Buckingham-Palast am Donnerstag mit. «Nach einer weiteren Bewertung heute Morgen sind die Ärzte der Königin besorgt um die Gesundheit Ihrer Majestät und haben empfohlen, dass sie unter medizinischer Beobachtung bleibt», sagte ein Palastsprecher. Die Queen fühle sich aber wohl und bleibe auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral, hiess es weiter.
Mehrere Familienmitglieder der Queen sind Medienberichten zufolge im schottischen Schloss Balmoral angekommen, und zwar Enkel Prinz William sowie die Söhne Prinz Andrew und Prinz Edward sowie dessen Frau Sophie. Thronfolger Prinz Charles, seine Frau, Herzogin Camilla, und Queen-Tochter Prinzessin Anne trafen dort bereits früher ein. Bestätigt wurde, dass auch Prinz Harry (37) auf dem Weg sei.
Laut der BBC bleibt Herzogin Kate (40), die Gattin von Prinz William, bei ihren drei Kindern in Windsor. Zuerst hiess es, dass Harrys Ehefrau Meghan (41) ebenfalls auf dem Weg nach Balmoral sei, dann aber wurde das Gerücht von der Sprecherin der Amerikanerin widerrufen.
Der Besuch der Royals bei der Queen ist aus Sicht eines Adelsexperten ein bedeutender Schritt. «Dass sich ihre Kinder auf Anraten derer, die Ihre Majestät medizinisch versorgen, in Balmoral versammeln, ist ein ziemlich bedeutender Moment, und es ist eine Angelegenheit von grosser Sorge für diese Familie und für die Nation und für andere Nationen, die die Queen als ihr Staatsoberhaupt ansehen», sagte Sky-News-Kommentator Alastair Bruce am Donnerstag.
Auch das Volk macht sich Sorgen
«Die Queen ist in vielerlei Hinsicht eine Matriarchin, nicht nur des Vereinigten Königreichs, sondern auch einer Familie», sagte Bruce. «Für die Königin ist es sehr, sehr wichtig, immer das Gefühl zu haben, dass ihre Familie da ist, und ich denke, dass dies eine Familie ist, die sich immer versammelt hat bei besonders wichtigen Anlässen.»
Nach den Worten der neuen Premierministerin Liz Truss ist ganz Grossbritannien «zutiefst besorgt» wegen des Gesundheitszustands der Queen. «Meine Gedanken – und die Gedanken aller Menschen im Vereinigten Königreich – sind jetzt bei Ihrer Majestät der Königin und ihrer Familie», erklärte Truss am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
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Parlamentspräsident Lindsay Hoyle unterbrach die Sitzung des Unterhauses am Nachmittag, um die Abgeordneten zu informieren. «Ich weiss, ich spreche für die gesamte Kammer, wenn ich sage, dass wir Ihrer Majestät der Queen die besten Wünsche senden und dass unsere Gedanken und Gebete in diesem Moment bei ihr und der Royal Family sind.»
Auch US-Präsident Joe Biden und seine Ehefrau sind nach Angaben des Weissen Hauses in Gedanken bei der Queen. «Der Präsident ist natürlich heute Morgen informiert worden und wird im Laufe des Tages über die Nachrichten aus dem Vereinigten Königreich auf dem Laufenden gehalten. Seine Gedanken und die der First Lady sind heute ganz bei der Queen und ihrer Familie», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Donnerstag in Washington. Bei einer Videokonferenz mit Verbündeten habe der US-Präsident der neuen britischen Premierministerin Liz Truss mitgeteilt, dass er und seine Frau fest an die Queen, ihre Familie und die Menschen im Vereinigten Königreich dächten.
Aus Sorge um die Königin sind Menschen am Buckingham-Palast in London, am Wohnsitz der Queen in Windsor und vor der Sommerresidenz Balmoral in Schottland zusammengekommen. Vor dem Palast in London hätten sich bei Regen am Donnerstag etwa hundert Menschen versammelt, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Einige Touristen seien in Tränen ausgebrochen, berichtete die BBC. Auch nach Windsor kämen die ersten Menschen. Vor Schloss Balmoral zeigten Bilder Neugierige hinter Polizeiabsperrungen.
Virtuelle Sitzung abgesagt
Erst am Mittwoch hatte die Queen ihre Teilnahme an einer virtuellen Sitzung ihres Geheimrats (Privy Council) absagen müssen. Tags zuvor hatte sie zuerst Boris Johnson empfangen, der sein Rücktrittsgesuch einreichte, und gleich darauf Liz Truss, die sie zur Premierministerin ernannte. Es sei ein voller Tag gewesen, sagte ein Sprecher zur Begründung der Absage am Mittwoch.
Elizabeth II. leidet seit längerem unter gesundheitlichen Problemen und hatte die Zahl ihrer öffentlichen Auftritte stark reduziert. Immer häufiger liess sie sich im vergangenen Jahr durch ihren Sohn Prinz Charles vertreten. Dieser ersetzte sie erstmals auch bei der Parlamentseröffnung im Mai und verlas an ihrer Stelle das Programm der Regierung für die kommende Sitzungsperiode (mehr dazu: «Queen’s Speech» ohne Queen weist auf das nahe Ende einer Ära hin).
Auch bei den viertägigen Feiern im Juni zu ihrem 70-Jahr-Thronjubiläum zeigte sich die Queen ihren Zehntausenden Anhängern nur zweimal kurz auf dem Balkon des Buckingham-Palasts. Bei allen öffentlichen Auftritten zeigte sie sich dann aber stets lächelnd und gut gelaunt.
SDA/AFP/aru/fal
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