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Adress-Chaos bei der Billag-Nachfolgerin

Serafe-Sprecher Erich Heynen bestätigt die Probleme. Foto: Doris Fanconi
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Mit den Callcenter-Mitarbeitenden von Serafe möchte man momentan nicht den Job tauschen. Sie werden mit Anfragen von Kunden überhäuft, die in diesen Tagen die erste Rechnung von der Billag-Nachfolgerin erhalten haben. Der Grund: Hunderte – wenn nicht sogar noch mehr – dieser Rechnungen für die TV- und Radio-Gebühren sind falsch adressiert.

Auf seiner Rechnung sei der Nachbar als Haushaltsmitglied aufgeführt, berichtet etwa ein Nutzer auf Twitter. «Weder Serafe noch die Einwohnergemeinde fühlen sich verantwortlich, den Fehler zu beheben.» Eine andere Nutzerin schreibt, sie habe dasselbe Problem. Ihre Gemeinde sei «nicht zufrieden», denn sie sei kein Einzelfall.

Daten unsauber erfasst

Serafe-Sprecher Erich Heynen bestätigt die Probleme. «Es gibt Unschärfen bei den Adressdaten, die von den Gemeinden an uns geliefert wurden. Diese sind die Grundlage für die Haushaltsbildung», sagt Heynen. Die Daten beinhalten unter anderem die sogenannten Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsidentifikatoren. Dabei handelt es sich um eine an jedes Gebäude und jede Wohnung vergebene Nummer. «Werden die Daten unsauber erfasst, kann es passieren, dass nebeneinander liegende Wohnungen als eine erfasst werden», sagt Heynen. Und die Bewohner der beiden Wohnungen eine gemeinsame statt getrennte Rechnung erhalten.

Wie viele Haushalte vom Problem betroffen sind, kann Heynen nicht sagen, aber: «Es sind mit Sicherheit mehrere Hundert.» Serafe habe im Januar 3,6 Millionen Rechnungen verschickt. Schon Abweichungen im Promillebereich ergäben eine hohe Zahl an fehlerhaften Rechnungen.

Gemeinde muss Daten anpassen

Das Callcenter von Serafe ist laut Heynen denn auch «bis ans Limit besetzt». Dabei könnten die Mitarbeiter den Kunden bei diesem Problem gar nicht helfen. «Sie müssen sich an ihre Einwohnergemeinde wenden, welche die Adressdaten anpassen muss. Das bedeutet für die Gemeinden einen Mehraufwand, der sehr unangenehm ist.» Sobald die Ämter die Adressdaten anpassten und Serafe informierten, werde rückwirkend eine neue Rechnung verschickt. «Die alte, falsche Rechnung verfällt.» Einige Ämter wissen davon aber offenbar nichts und schicken die Betroffenen unverrichteter Dinge wieder nach Hause.

Für Verwirrung sorgt auch die Tatsache, dass die meisten dieses Jahr zwei Gebührenrechnungen bezahlen müssen. Serafe hat die Haushalte in zwölf Gruppen eingeteilt, welche die erste ordentliche Jahresrechnung nach einer Teilrechnung im Januar jeweils in einem anderen Monat erhalten. Es ist laut Heynen aber weiterhin möglich, wie zu Billag-Zeiten eine 3-Monats-Rechnung zu beantragen.