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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Adliswiler stürmen ins Hallenbad – wegen Zuckerwatte

Der Zuckerwattenautomat im Foyer des Hallen- und Freibads Adliswil: Zum Zeitpunkt der Aufnahme war er ausser Betrieb.

Die grossen Themen unserer Zeit, sie sind vielfältig. Sie reichen von A wie Atomstrom bis Z wie Zuckerwatte.

Jawohl: Zuckerwatte. Zumindest in Adliswil sorgt die weiche Süssigkeit für verhärtete Fronten. Auslöser ist ein Automat im Foyer des Hallen- und Freibads. Gegen Bezahlung (für läppische 7 Franken) produziert das Gerät ein Zuckerwattenexemplar nach Wahl. «Sweet» und «fluffy» seien diese, verspricht die Werbung.

Aber eben: Diese violette Maschine in der Grösse eines Kinderkleiderschranks erhitzt nicht nur Kristallzucker, sondern auch die Gemüter. In einer öffentlichen Adliswiler Facebook-Gruppe monierte eine Besucherin: Dass einem im Eingang des Freibads, notabene unter der Verantwortung des städtischen Ressorts «Sicherheit, Gesundheit und Sport», Zuckerwatte nahezu aufgedrängt werde, sei eine «interessante Auffassung von Gesundheit».

«Das ist ein Albtraum»

Unverzüglich wurde der Beitrag von zahlreichen Userinnen und Usern kommentiert. Sie teilen sich argumentativ in zwei Lager: Für manche ist das Angebot «besorgniserregend» und ein «Albtraum», andere finden es eine «super Idee».

Tatsache ist: Seit der Automat auf Facebook Berühmtheit erlangt hat, zählt er viele neue Fans. Die Leute seien zuletzt Schlange gestanden, berichtet der Betriebsleiter vor Ort. So wurde das Gerät gar Opfer seines eigenen Erfolgs: Infolge Überhitzung ist es ausgefallen.

Gesundes Essen biete man übrigens auch, betont der Betriebsleiter und zeigt auf frische Salate im gekühlten Tresen. Auch auf Facebook hat die Stadt Adliswil ihr neues Testangebot verteidigt. Dort schrieb sie:  «Es steht in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich in vertretbarem Mass für die Förderung der psychischen Gesundheit auch mal weniger gesund zu ernähren.» Das ist zwar nicht sehr fluffy formuliert, aber inhaltlich sweet gekontert.