Abstimmung in ThalwilStimmberechtigte sagen Ja zu Aufstockung der Schule und Fernwärme
Die Thalwilerinnen und Thalwiler haben am Sonntag beide Urnengeschäfte mit deutlicher Mehrheit angenommen.
Die Thalwiler Stimmberechtigten haben der geplanten Erweiterung der Schulanlage Sonnenberg mit grossem Mehr zugestimmt. 79,1 Prozent haben einen entsprechenden Kredit in der Höhe von 4 Millionen Franken genehmigt. Die Stimmbeteiligung betrug 47,6 Prozent.
Die Gemeinde will den Erweiterungsbau, den sie aufgrund wachsender Schülerzahlen 2018/19 erstellen liess, aufstocken. Er ist heute zweistöckig und soll ein drittes Geschoss erhalten. In diesem sind vier Klassenräume und zwei Gruppenräume vorgesehen.
Der Baubeginn ist im Juni 2025 geplant, im Mai 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. «Damit können wir auf die stetige Zunahme der Schülerzahlen und die weiterhin steigende Nachfrage nach schulergänzender Betreuung reagieren und entsprechende Flächen schaffen», lässt sich Liegenschaftenvorsteher Adrian Schmidlin (Mitte) in einer Mitteilung der Gemeinde Thalwil zitieren.
EKZ als Partner
Ebenfalls Ja sagten die Stimmberechtigten zu einer zweiten Vorlage. Der Gemeinderat hatte ihnen beantragt, dass eine Aktiengesellschaft künftig einen Teil der Thalwiler Fernwärme betreiben soll. Dabei geht es um jene Abwärme, die ab 2029/2030 durch die neue Abwasserreinigungsanlage Zimmerberg entstehen wird.
Dieses Fernwärmenetz soll von der Wärme Thalwil AG betrieben werden. Sie wird zu 51 Prozent den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich und zu 49 Prozent der Gemeinde Thalwil gehören. Der Gemeinderat wollte die EKZ als Partner ins Boot holen, weil die Werke von Thalwil ein Projekt in dieser Grössenordnung nicht allein bewältigen könnten.
Die Stimmberechtigten mussten über die Rechtsgrundlage des Verbunds – einen sogenannten Ausgliederungsanlass – sowie über einen Rahmenkredit von rund 9 Millionen Franken befinden. 77,2 Prozent der Abstimmenden haben sich dafür ausgesprochen. Die Stimmbeteiligung bei diesem Geschäft betrug 46,8 Prozent.
Ein Schritt Richtung Dekarbonisierung
Die Gemeinde Thalwil macht damit einen weiteren Schritt weg von der Gasversorgung. «Die Stimmbevölkerung hat heute einen wichtigen Entscheid zugunsten ressourcenschonender und klimafreundlicher Fernwärmeproduktion gefällt», lässt sich David Brüllmann (Dorfverein Gattikon), Vorsteher Tiefbau und Infrastruktur, zitieren. Es freue ihn, dass damit der Kurs des Gemeinderats in Richtung Dekarbonisierung von der Bevölkerung gestützt werde. Verläuft alles nach Plan, startet das Bauprojekt im Herbst 2025.
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