Abstimmungen Stadt ZürichÜber 100 Millionen Franken für neue Schule in Schwamendingen
Die Schulanlage Luchswiesen soll einen Neubau erhalten. Die Gegner nennen das Projekt überrissen, die Befürworterinnen hadern vor allem mit einem Punkt.
Worum geht es?
Bereits heute gehen 16 Klassen in der Schulanlage Luchswiesen im Quartier Hirzenbach in Schwamendingen zur Schule. Die Stadt plant nun einen Erweiterungsbau für weitere 15 Primarschulklassen, eine Dreifachsporthalle und eine Tiefgarage. Sagen die Stimmbürgerinnen und -bürger Ja zur Vorlage, könnten die Bauarbeiten in den Sommerferien 2025 starten und würden bis 2028 dauern. Laut der Stadt wird der Schulbetrieb während der Bauzeit in Provisorien stattfinden.
Wieso braucht es den Erweiterungsbau?
Das Quartier wächst. Die Stadt rechnet mit über einem Dutzend Primarklassen mehr bis zum Jahr 2040. Diesen zusätzlich benötigten Schulraum will die Stadt mit dem Erweiterungsbau abdecken. Alternative Standorte, die Miete von anderen Liegenschaften zur Schulnutzung oder der zusätzliche Bau von Schulpavillons sind laut dem Stadtrat keine Option. Durch den Erweiterungsbau können auf der Schulanlage Luchswiesen dereinst insgesamt 34 Klassen mit 750 Kindern unterrichtet werden.
Was kostet der Bau?
Der Gesamtkredit beträgt 102,4 Millionen Franken, dieser beinhaltet 20 Prozent Reserven. Die Erstellungskosten schätzt der Stadtrat in seiner Weisung auf 85,3 Millionen Franken.
Was beinhaltet die Anlage?
Geplant ist ein achtgeschossiges Schulgebäude mit fünf oberirdischen Stockwerken für den Schulbetrieb und drei unterirdischen Geschossen für den Sportbereich sowie einer Tiefgarage. Es entstünden eine unterirdische Dreifachsporthalle mit zusätzlichen Räumen für Gymnastik, Zuschauerinnen und Zuschauer sowie ein Sportkiosk. Draussen möchte die Stadt ein Rasenspielfeld, Allwetterplätze, eine Laufbahn und einen Schulgarten bauen.
Wer ist dafür?
SP, Grüne, AL, GLP, Mitte/EVP und FDP waren im Stadtparlament für die Vorlage. Zu reden gab vor allem die Tiefgarage mit 27 Autoparkplätzen. Grüne und AL wollten diese streichen. Doch für eine Mehrheit reichte diese Forderung nicht, weil sich die SP auf den Standpunkt stellte: wenn schon Parkplätze, dann lieber unterirdisch.
Wer ist dagegen?
Die SVP. Sie erachtet das Projekt als überrissen, spricht von «Übertherapierung». So würden je drei Primarschulzimmer einen Cluster mit zwei Gruppenräumen und einem Aufenthaltsraum bilden. «Das heisst: Drei Klassen haben zusammen sechs Zimmer. Es fehlt nur ein Kinosaal», sagte ein SVP-Sprecher im Gemeinderat.
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