Neues Gesetz vereinfacht Änderung75 Personen haben in Zürich bereits ihren Geschlechtseintrag geändert
Die jüngste Person, die den Geschlechtseintrag in Zürich änderte, war zwölf Jahre alt. «Wir spüren die grosse Freude, das Glück und die Erleichterung», sagt der Experte vom Zivilstandsamt.
Das Geschlecht und den Vornamen im Personenstandsregister zu ändern, ist seit Anfang Jahr einfacher und günstiger als bisher. In der Stadt Zürich haben es bislang deutlich mehr Menschen getan, als die Stadt angenommen hatte. Im Januar schätzte das Standesamt, dass etwa 25 bis 30 Personen im Lauf des Jahres ihren Geschlechtseintrag ändern lassen würden. «Bis Mitte Juli waren es nun bereits 75 Personen», sagt Roland Peterhans, Fachexperte beim Zivilstandsamt der Stadt Zürich. Anfang Jahr wurden am meisten Termine gebucht, doch auch im Juni und Juli kamen zehn Menschen vorbei.
Zwar sei die Umschreibung technisch nur eine kleine Sache, aber sie sei meist sehr emotional, sagt Peterhans. «Wir spüren die grosse Freude, das Glück, die Erleichterung, es sind jeweils schöne Momente für diese Personen.»
Die jüngste Person war zwölfjährig
Gemäss Peterhans haben sich in etwa gleich viele von Frau zu Mann wie von Mann zu Frau umschreiben lassen. Eine dritte Geschlechtskategorie oder der vollständige Verzicht auf einen Geschlechtseintrag ist nicht möglich. Überraschend sei die breite Altersverteilung. Die Menschen, die eine Änderung des Eintrags vollzogen, waren zwischen 12 und 75 Jahre alt. Wer unter 16 Jahre ist, braucht für den Entscheid das Einverständnis der Erziehungsberechtigten. Während Jüngere oft in Begleitung kämen, würden die Älteren oft allein aufs Standesamt kommen.
Die Standesbeamtinnen und -beamten sind verpflichtet, sich über die innere Überzeugung zu vergewissern. Meist gebe es keine Zweifel, sagt Peterhans. «Nur in einem Gespräch kamen mir Zweifel auf, und ich sprach die Person direkt darauf an, ob sie sich wirklich sicher sei.» Daraufhin habe die Person geantwortet, sie sei während des Gesprächs tatsächlich unsicher geworden. Peterhans empfahl ihr, nach Hause zu gehen und ihren Entscheid zu überdenken. «Die Person ist bislang nicht wiedergekommen.»
sip
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