Thiam präsentiert Gewinn – doch wie nachhaltig sind die Zahlen?
Die Credit Suisse hat einen Reingewinn von 3,4 Milliarden Franken erzielt. Letztmals präsentiert der abtretende Konzernchef die Zahlen.
Die Credit Suisse hat im vierten Quartal den Gewinn auch dank Sonderfaktoren deutlich gesteigert. Damit verdiente die Grossbank auch im Gesamtjahr deutlich mehr als noch im Vorjahr. Doch trotzdem ist die Börse enttäuscht, denn es handelt sich um einmalige Sonderereignisse, die nicht nachhaltig sind.
Im vierten Quartal 2019 erzielte die Grossbank einen Vorsteuergewinn von 1,21 Milliarden Franken nach 595 Millionen. Der Reingewinn stieg auf 852 Millionen nach 259 Millionen. Unter anderem die Neubewertung der Beteiligung an der Schweizer Börse SIX spülte einen hohen Einmalgewinn in die Kasse.
Im Gesamtjahr 2019 erzielte die Grossbank damit einen Vorsteuergewinn von 4,72 Milliarden nach 3,37 Milliarden im Vorjahr. Der Reingewinn erreichte 3,42 Milliarden nach 2,02 Milliarden. 2018 war es der erste Gewinn seit 2014, der nun noch einmal deutlich gesteigert werden konnte.
Die Aktionäre sollen in den Genuss einer Ausschüttung in bar von 0,2776 Franken je Aktie kommen nach 0,2625 Franken im Vorjahr.
«Ich bin stolz darauf, was die Credit Suisse während meiner Zeit bei der Bank erreicht hat.»
«Ich bin stolz darauf, was die Credit Suisse während meiner Zeit bei der Bank erreicht hat», liess sich CEO-Tidjane Thiam, für den es der letzte Tag im Amt ist, in der Mitteilung zitieren. Die Ergebnisse für 2019 würden zeigen, dass die Bank nachhaltig profitabel sein könne.
Mit den Gewinnzahlen hat die Credit Suisse allerdings die Markterwartungen nicht erreicht, darum sank der Aktienkurs. Kurzfristig betrug das minus über 3 Prozent. Es fragt sich zudem wie nachhaltig die Gewinne wirklich sind, denn der mit den Negativzinsen verbundene Druck im Schweizer Geschäft soll laut laut CS kurzfristig mit Immobilienverkäufen abgeschwächt werden. So wurde das Quartalsergebnis mit Immobilienverkäufen aufgebessert. Diese beliefen sich brutto auf 146 Millionen Franken. Abzüglich der in direktem Zusammenhang stehenden Kosten von 57 Millionen ergab sich ein zusätzlichen Nettogewinn von 89 Millionen, alleine für das letzte Quartal. Das lässt sich nicht beliebig fortsetzten. Mit Blick auf das laufende Jahr sagt die CS, dass alle Divisionen einen sehr erfreulichen Jahresauftakt verzeichnet hätten. Allerdings bleiben die Risiken wegen Rechtsfällen hoch. So musste die CS im vierten Quartal 2019 neue Rückstellungen für «bedeutende» Rechtsstreitigkeiten in der Höhe von 326 Millionen Franken bilden.
Die Aussichten für das Jahr 2020 würden daher vorsichtig optimistisch eingeschätzt. «Die zugrundeliegenden Fundamentaldaten der Weltwirtschaft sind unserer Ansicht nach trotz der zahlreichen geopolitischen Spannungen und Unsicherheiten, unter anderem in Bezug auf die Auswirkungen des Coronavirus, nach wie vor intakt», so die CS.
SDA/red
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