Gewaltdelikt in Oetwil am See17-Jähriger stirbt nach Streit
Ein Streit zwischen mehreren Personen hat in der Nacht auf Sonntag für einen Grosseinsatz im Oetwiler Zentrum gesorgt. Ein Jugendlicher starb, drei weitere wurden verletzt.

Mitten in der Nacht rückten in Oetwil Polizei, Feuerwehr und Sanität aus. Im Dorf, in dem seit Freitag die Chilbi stattfindet, war das Zentrum in der Nacht auf Sonntag zeitweise für den Verkehr gesperrt, wie Augenzeugen gegenüber dieser Zeitung berichten. So war bei der Sternenkreuzung und beim Bushof, bei zwei wichtigen Verkehrsknotenpunkten, zeitweise kein Durchkommen mehr.
Der Grund für das Grossaufgebot: Bei einem Streit wurden ein Jugendlicher tödlich und drei weitere Personen teilweise schwer verletzt. Die Polizei sei kurz nach Mitternacht alarmiert worden, dass sich beim Bushof und in der näheren Umgebung mehrere verletzte Personen befinden würden, schreibt die Kantonspolizei in einer Mitteilung. «Sofort ausgerückte Rettungskräfte kümmerten sich um die Verletzten. Ein 17-Jähriger erlag seinen erlittenen Verletzungen noch vor Ort.»
Opfer stammt aus Thalwil
Gemäss ersten Ermittlungen hat der Streit in einer Wohnung begonnen. Während ein 19-jähriger Schweizer nur leicht verletzt wurde, erlitten ein gleichaltriger Schweizer, ein 24-jähriger Serbe sowie der 17-jährige Portugiese, der später verstarb, schwere Verletzungen. Das Todesopfer stammt dem Vernehmen nach aus Thalwil.
Die Polizei hat zur Klärung des Gewaltdeliktes vorläufig einen 19-jährigen und einen 24-jährigen Schweizer festgenommen. Diese hatten sich ebenfalls in der Wohnung aufgehalten, blieben jedoch unverletzt. Die Verletzten wiederum stehen im Spital unter polizeilichem Gewahrsam. Sie werden von der Polizei nach ihrer Entlassung befragt. Gemäss den Informationen dieser Zeitung rühren die Verletzungen von einer Messerstecherei her. Die Polizei wollte hierzu aber auf Anfrage keine Angaben machen.
Gemeinde ist erschüttert
Gemeindepräsident Namgyal Gangshontsang zeigt sich erschüttert über den Vorfall. «Der Gesamtgemeinderat und ich sind zutiefst betroffen», sagt er. Besonders tragisch sei das Gewaltdelikt für Opfer und Angehörige, denen er sein Mitgefühl ausspreche.
Dass sich ein solch schreckliches Ereignis am Chilbi-Wochenende ereignet habe, auf das sich nach den letztjährigen Absagen wegen der Pandemie so viele gefreut hätten, mache es für Oetwil zusätzlich schlimm. Er gehe aber davon aus, dass zwischen den beiden Ereignissen kein Zusammenhang bestehe, sagt der Gemeindepräsident. Weiter will er sich – nach Absprache mit der Kantonspolizei, die für die Kommunikation zuständig ist – nicht äussern.
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