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Bilanz am Tag 1 der Swiss-Covid-App
150’000 Downloads, kritische Punkte und gute Noten

Warnt den Nutzer, wenn man sich für zu lange Zeit zu nahe an einer infizierten Person aufgehalten hatte: Die Swiss-Covid-App.
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Startschuss für die Schweizer Corona-App: Ab heute ist «SwissCovid» offiziell für jeden im App- sowie Google-Play-Store verfügbar. Die App befand sich seit Ende Mai in der Pilotphase, seit heute ist sie auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich (wie Sie die App nutzen, erfahren Sie hier).

Wie Mathias Wellig, Geschäftsführer von Ubique, dem Mit-Entwickler der App, am Donnerstag an einer Pressekonferenz stolz verkündete, hätten bis heute Morgen über 150’000 Personen die App heruntergeladen. Bereits während der Pilotphase seien es etwa so viele gewesen. Wellig hofft, dass es zukünftig noch mehr werden.

Die Lancierung der Swiss-Covid-App war von einigen offenbar auch sehnlichst erwartet worden. Wie Kim Sang-Il, Leiter Abteilung Digitale Transformation beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Donnerstag mitteilte, zählte die App bis um 1 Uhr morgens bereits über tausend Downloads in den Stores von Apple und Google.

Im Endeffekt aussagekräftiger seien jedoch nicht die Anzahl Downloads, sondern die Menge aktiver Apps, sagt Gregor Lüthy, Abteilungsleiter Kommunikation und Kampagnen beim BAG. Diese sagt aus, bei wie vielen Personen die App auch tatsächlich in Gebrauch ist. Das BAG bezifferte diese Zahl bis und mit Mittwoch auf rund 95’000 Nutzerinnen und Nutzer, wie dieses auf Anfrage mitteilt. Zahlen zum Donnerstag gibt es noch keine.

Feedback mehrheitlich positiv

In den Vertriebsplattformen von Apple und Google fielen die ersten Reaktionen mehrheitlich positiv aus. Gelobt wurde unter anderem die schnelle und einfache Installation der App sowie deren Übersichtlichkeit. Einigkeit herrscht zudem über die Daseinsberechtigung der Applikation. Sie sei eine gute Sache und sollte von so vielen Personen wie möglich heruntergeladen werden, so der Tenor. Sowohl im App-Store von Apple als auch im Google-Play-Store erzielte die App seit Lancierung der Pilotphase 4,5 respektive 4,7 von 5 möglichen Punkten. Im App-Store belegt die App seit Tagen Platz 1 der Downloads in der Kategorie «Medizin».

Einbussen erhält die App bei manchen Nutzerinnen und Nutzern allerdings aufgrund des offenbar nicht sehr geringen Batterieverbrauchs. «Der zusätzliche Akkuverbrauch macht sich trotz BLE (Bluetooth Low Energy, also stromsparender Bluetooth-Nutzung, Anm. d. Redaktion) bereits in den ersten Stunden bemerkbar», schreibt ein Android-Nutzer. Ein Twitter-Nutzer beziffert den Akkuverbrauch während der Pilot-Phase auf zwischen 8 und 11 Prozent. Das wäre bis zu 6 Prozent mehr, als vorhergesagt.

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Ebenfalls für Kritik sorgte die Tatsache, dass «SwissCovid» etwa beim iPhone erst ab dem neueren Betriebssystem iOS 13.5 verfügbar ist, wodurch alle Geräte vor dem iPhone 6S die App nicht installieren können. Beim Android-Betriebssystem wird mindestens die Version 6 vorausgesetzt. Durch diese Einschränkungen würden gemäss Angaben von Mobilfunkanbietern etwa 20 Prozent von der App ausgeschlossen. Daran liesse sich jedoch nicht viel ändern, da es sich um einen Business-Entscheid von Apple handle, auf dieses Betriebssystem zu setzen, so Ubique-Geschäftsleiter Wellig.

Weiter störten sich einige Android-Nutzer daran, dass man offenbar die Standortfreigabe bei der Inbetriebnahme der Swiss-Corona-App aktivieren musste, obwohl die App eigentlich nur über Bluetooth läuft. Das Problem ist dem Bund seit Wochen bekannt. In der Testphase kam dieses bereits mehrmals zur Sprache, Pilot-Nutzer und -Nutzerinnen hatten es bereits gemeldet. Da bei Android die GPS- nicht unabhängig von der Bluetooth-Aktivierung erfolgen könne, könne dieses Problem allerdings nicht behoben werden, so die Antwort des Bundes.

Bisher kein einziger Ernstfall gemeldet

Bis zum Mittwoch hatten laut Gesundheitsminister Alain Berset im Zuge der Pilotphase etwa zwei Prozent der Bevölkerung die Corona-App auf ihrem Smartphone installiert. Der Nutzerkreis war in der Testphase eigentlich lediglich auf einige Tausend Mitarbeitende der ETH und öffentlicher Verwaltungen sowie Armeeangehörige beschränkt. Allerdings dürften zahlreiche Einwohner der Schweiz die App bereits inoffiziell benutzt haben: Gemäss Angaben des Bundesamts für Gesundheit war sie bis gestern bei rund 160’000 Nutzerinnen und Nutzern installiert.

Seit der Testphase wurde jedoch kein einziger Ernstfall, also ein positiver Corona-Test, in der App gemeldet. Es stellt sich die Frage, ob die Nutzerinnen und Nutzer einen solchen überhaupt melden würden und in der Folge, ob die App so überhaupt ihre Funktion erfüllen kann. Aber auch bei allfälligen Alarmen gibt es Unsicherheiten. So erkennt die App etwa nicht, ob sich zwischen zwei Personen eine Plexiglassschreibe befindet oder ob das Gegenüber eine Maske trägt. Sie könnte daher zu vielen Fehlalarmen führen.

Die Swiss-Covid-App soll neben dem klassischen Contact-Tracing dazu beitragen, Infektionsketten zu unterbrechen und somit die Virus-Ausbreitung einzudämmen (in unserer interaktiven Erklärung zeigen wir die Funktionsweise der App). Sie ist in elf Sprachen erhältlich und steht gratis zum Download bereit. Entwickelt wurde sie von einem Team aus Forschern und Forscherinnen der beiden ETH Lausanne und Zürich, zusammen mit dem App-Entwickler Ubique und dem Bundesamt für Gesundheit.

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