Bauernverband knackt Weltrekord13,7 Quadratmeter Rösti und 100 Liter Kirschlikör
Am Montag wurde das Nationalgericht in einer Riesenpfanne in Bern angefertigt. Vier weitere Schweizer Spezialitäten sorgten in den letzten Jahren für Aufsehen.

Der Bauernverband hat zur Feier des 125-jährigen Bestehens nach eigenen Angaben den Rösti-Weltrekord aufgestellt. Am Montag kochte er auf dem Berner Bundesplatz, während die restliche Welt Abschied von Queen Elizabeth II nahm, das Schweizer Traditionsgericht in einer 13,7 Quadratmeter grossen Pfanne in Form eines Schweizerkreuzes. Damit habe man den bisherigen Rekord einer Thuner Gruppe aus dem Jahr 1994 um drei Quadratmeter übertrumpft, teilte Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands am Montag mit.
Um Schweizer Einheit zu zeigen und den Röstigraben zu überwinden wurden die benötigten Kartoffeln aus allen Kantonen der Schweiz sowie aus dem Fürstentum Liechtenstein in einem feierlichen Akt nach Bern gebracht. «Wir schütten heute den Röstigraben zu», verkündete Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbands.
Insgesamt wurden 1300 Kilo Herdöpfel von «Team Rösti» verarbeitet und auf dem riesigen Herd gebraten – genug für 3000 Portionen. Die Kartoffelübergabe wurde von Treichlern und Alphornbläsern begleitet. Der Weltrekord fand im Rahmen der traditionellen «Sichlete» auf dem Berner Bundesplatz statt.

Die grösste Kirschtorte der Welt
Anlässlich ihres 125. Geburtstag startete die Confiserie Speck eine ungewöhnliche Aktion: Das Zuger Traditionshaus hat 2020 die grösste Kirschtorte der Welt hergestellt. Das Gebäck verfügt über einen besonderen Status in der Stadt, die Zuger Kirschtorte wurde dort im Jahr 1915 erfunden – heute werden im Kanton rund 250’000 Torten jährlich hergestellt. Auch deshalb entschied man sich für den Exportschlager, um einen Weltrekord aufzustellen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit einem Gewicht von 241 Kilo und einem Durchmesser von vier Metern bekam die Torte einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Die Herstellung verteilte sich über drei Tage und dauerte insgesamt rund 55 Stunden. Das Endprodukt wurde schliesslich in 3300 Stücke geschnitten und an Passanten verteilt, die am Herstellungsort, im Zuger Einkaufszentrum Metalli, zugegen waren.
Das längste Schnitzel der Welt
Ebenfalls einen Guinness-Weltrekord kann der Schweizer Pionier Planted aufweisen. Der Fleischersatz-Hersteller hat das längste Schnitzel der Welt produziert – natürlich pflanzenbasiert. Präsentiert wurde es mit einer Länge von insgesamt 119 Metern im Zuge der Eröffnungsfeier der neuen Planted-Produktion im Kemptthal bei Winterthur. Damit ist es um 11 Meter länger als der vorherige Rekordhalter – und besteht völlig aus Erbsenprotein.

Mit diesem Rekord vor rund einem Jahr machte das Zürcher Foodtech-Start-up noch mehr auf sich aufmerksam. Mittlerweile gilt es als einer der grössten Player im Schweizer Fleischersatz-Markt, es beliefert die Migros und Coop und plant demnächst, weiter ins Ausland zu expandieren.
Der grösste und schwerste Raclette-Käse
Wo von Essen gesprochen wird, darf es hierzulande natürlich nicht fehlen: das Schweizer Nationalgericht Raclette. Und natürlich verpasst die Schweiz auch keinen Raclette-Rekord; der schwerste Raclette-Käse der Welt bringt 135 Kilogramm auf die Waage. Der Käse übertraf im Jahr 2004 die vorherige Bestmarke um sieben Kilogramm. Ins Guinness-Buch der Rekorde wurde er leider jedoch nicht aufgenommen.

Insgesamt 1400 Liter Milch wurden für seine Herstellung verwendet, und er musste drei Monate auf der Alp Chiesso bei Nax reifen, bevor der Käse aufgeschnitten und geschmolzen werden konnte. Der schwerste Raclette-Käse ist natürlich auch der grösste – mit einem Durchmesser von 123 Zentimetern machte er auf der Alp Chiesso rund 300 Walliserinnen und Walliser glücklich.
Die längste Crème-Schnitte der Welt
2012 hat man in Genf einen 20 Jahre alten Rekord gebrochen: Mit einer kilometerlangen Crème-Schnitte rühmt sich die Stadt Genf ebenfalls mit einem Guinness-Weltrekord. Mit der exakten Länge von 1221 Metern übertrumpfte die Kreation den ehemals belgischen Rekord um rund 200 Meter. Um den Rekord auch tatsächlich zu erlangen, mussten strenge hygienische Auflagen erfüllt werden, ausserdem musste die riesige Schnitte essbar sein und die üblichen Zutaten enthalten, was schliesslich von den Richtern nach akribischen Untersuchungen bestätigt wurde.

An der Herstellung der Crème-Schnitte waren knapp 100 Personen beteiligt: 25 Konditoren unterstützt von vielen Freiwilligen. Das Endprodukt brachte 4207 Kilo auf die Waage und wurde in 30’000 Stücke zerschnitten, um verkauft zu werden. Der Erlös, also rund 100’000 Franken, wurde schliesslich an die Brustkrebshilfe gespendet.
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