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1. August am Zürichsee
So feiert die Region den Geburtstag der Schweiz

Des enfants jouent avec des lampions decores de la croix suisse lors de la fete nationale du Val-de-Travers  ce lundi 31 juillet 2017 a Motiers. (KEYSTONE/Valentin Flauraud)
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Der Tag, an dem so manche Nachbarn über Nacht zu Dekorationshelden mutieren und an dem selbst eine unspektakuläre Wurst wie der Cervelat plötzlich Symbolkraft hat, steht kurz bevor. Am Donnerstag feiert die Schweiz ihren 733. Bundesfeiertag. Und so kurz nach der Fussball-EM sitzt ja vielleicht sogar die Landeshymne noch etwas besser als in anderen Jahren.

Den 1. August zelebrieren die Gemeinden am Zürichsee ganz unterschiedlich. Von beschaulichen Feiern mit Jodlerchörli und Lampions bis hin zum dreitägigen Festival ist in jeder Kommune etwas für die Bürgerinnen und Bürger geplant. Die Redaktion hat eine Übersicht der Bundesfeiern zusammengetragen.

Die grossen Feuerwerke

Während viele der Seegemeinden im Laufe des 1.-August-Abends ein Höhenfeuer entzünden, soll der Höhepunkt des Feiertags in sechs Gemeinden auch mit einem grossen Feuerwerk untermalt werden. Auf beiden Seeseiten finden jeweils drei der lauten, bunten Spektakel statt – zumindest sofern das Wetter hält.

Den Auftakt macht dabei das Feuerwerk der Gemeinde Rüschlikon, das um 21.50 Uhr auf dem See entzündet wird. Kurz darauf, um 22 Uhr, wird der Himmel etwas weiter seeaufwärts über der Badi Seerose in Horgen in allen Farben erleuchten.

Um 22.15 Uhr folgt dann das traditionelle Feuerwerk der Gemeinde Stäfa, ebenfalls auf dem See. Zur gleichen Zeit, aber etwas weiter bergwärts, zündet die Gemeinde Küsnacht ihre Raketen beim Wehrmännerdenkmal auf der Forch. Um 22.30 Uhr folgen dann die Feuerwerke beim Seeplatz in Meilen und beim Stollenrain in Richterswil.

So dürften auch alle Gemeinden ohne eigenes Feuerwerk mindestens aus der Ferne immer wieder Blick auf eines der Spektakel am anderen Ufer haben.

Hochkarätige Rednerinnen und Redner

Was hingegen fast alle Bundesfeiern am See gemeinsam haben, ist eine Ansprache der Gemeindepräsidentin oder des Gemeindepräsidenten oder eines Mitglieds des Gemeinderats. Neben den wichtigsten politischen Vertretenden der Ortsgemeinden haben einige zudem hochkarätige Gastredende eingeladen.

So wird etwa Roberto Cirillo, CEO der Schweizerischen Post, sein Wort an die feiernden Küsnachterinnen und Küsnachter richten. Die Gemeinde Meilen konnte Eiskunstlauf-Weltmeisterin und Olympiasiegerin von 1980, Denise Biellmann, als Festrednerin auf dem Seeplatz gewinnen.

Die Biellmann-Pirouette (im Bild) machte die Schweizer Eiskönigin weltbekannt. Sie wird bis heute an Wettkämpfen gezeigt.

Und auch der ehemalige Vizekanzler Deutschlands, Philipp Rösler, soll am Nationalfeiertag zum Mikrofon greifen. Denn Rösler wohnt in der Gemeinde Zumikon, wo er als Gastredner zur Bundesfeier geladen ist. Zumikon ist übrigens auch jene Gemeinde, in der alle 1.-August-Gäste einen traditionellen Cervelat spendiert bekommen.

In Thalwil greift man dagegen auf Unterstützung aus der Schweizer Musikwelt zurück. Auf der Sportanlage Brand wird nämlich Flavio Rizzello auftreten, der 2010 die Casting-Sendung «Die grössten Schweizer Talente» gewann. Anders als die meisten Gemeinden feiert Thalwil die Schweiz aber bereits am 31. Juli.

Adliswil lädt die Verwaltungsratspräsidentin der Sihltal Zürich Uetliberg Bahn (SZU), Andrea Felix, ein. Sie spricht im Anschluss an den traditionellen 1.-August-Brunch auf dem Reservoir Wacht. Adrian Förster, CEO der internationalen Hilfsorganisation «Save the Children Schweiz», hält die Festrede in Hombrechtikon.

Mit Party

Andere Gemeinden trumpfen dafür mit grossen Festen auf. So etwa Wädenswil, wo gleich ein mehrtägiges Festival stattfindet. Vom 31. Juli bis zum 3. August feiert die Gemeinde auf dem Seeplatz «ein verlängertes 1.-August-Wochenende» mit Essensständen, Ansprachen und diversen Konzerten.

Meilen 1.08.2016 1. August in Meilen . Bratwurst mit Brot Bild David Baer

An der Feier in Herrliberg sorgt das «Trio Hörnli-Fäger» für Stimmung. Auf dem Festplatz an der Aussichtsstrasse geben die drei Männer, die auch am Nordostschweizer Schwingfest und an mehreren Regionalturnfesten des Kantons aufgetreten sind, die Bassgeige und das Schwyzerörgeli zum Besten.

In Oberrieden tritt ausserdem Alleinunterhalter Dave Fehlmann im Aebnet auf, und in Erlenbach spielt das Trio Anderscht beim Turmgut auf dem Hackbrett. Zu Hits aus den 70er- und 80er-Jahren können Feierlustige zudem in Kilchberg tanzen. Dort tritt die Oldiesband «The Juke Box» im Breitloo auf. Auch wie in Zumikon ist auch in Kilchberg die erste Wurst für alle Bürgerinnen und Bürger gratis.

Bekannte aus den Gemeinden

Wer könnte den Geburtstag der Schweiz lokaler gestalten als jemand, der seit Jahren mit einer Gemeinde verbunden ist? Dies dürften sich diese Kommunen gefragt haben, die besonders im Dorf verankerte Rednerinnen und Redner eingeladen haben.

So hält in Langnau etwa der Wirt der Dorfbeiz die Festrede. Ahmet Özgül spricht für einmal nicht nur zu seinen Stammgästen im Restaurant Bahnhof, sondern auf dem Albis zur gesamten Gemeinde. Ähnlich sieht es in Männedorf aus, wo der Gemeinderat den Leiter des Zentrums für berufliche Integration Appisberg, Ömer Güven, für den Festakt gewinnen konnte.

In Zollikon fällt die Aufgabe der Festrede dem pensionierten Primarlehrer und langjährigen Herausgeber des Zolliker Jahrhefts, Adrian Michael, zu. In Oberrieden wird dagegen Ernst Kleiner als Alt-Gemeindepräsident zu seiner Wohngemeinde sprechen.

Gäste von weiter her

Ebenfalls politisch soll es auf dem Festplatz bei der Badi Oetwil erklingen. An der dortigen Bundesfeier, die traditionsgemäss von der lokalen SVP organisiert wird, konnte man die Gemeinderätin Seraina Billeter (SVP) aus Bubikon als Rednerin gewinnen. Sie wurde 2022 mit 21 Jahren zur jüngsten Gemeinderätin der Schweiz gewählt.

Die Festrednerin der Bundesfeier in Stäfa reist derweil aus dem Kanton Graubünden an. Mit Gabriella Binkert Becchetti (SVP) richtet sich nämlich die Gemeindepräsidentin der Stäfner Partnergemeinde Val Müstair an die Bevölkerung. Mit dem Zürichsee dürfte sie allerdings bereits gut vertraut sein, denn die erste Gemeindepräsidentin des Val Müstair ist in Zürich geboren.

In Kilchberg wird hingegen Rolf Schatz (GLP), Präsident des Naturschutzvereins Sihltal und Langnauer Gemeinderat, sein Wissen teilen.

Und auch Prominenz aus Bundesbern wird am 1. August wieder den Weg an den Zürichsee finden. Die Gemeinde Rüschlikon freut sich etwa auf Nationalrat Hans-Peter Portmann (FDP). Wobei sein Weg ins Seebad nicht allzu weit sein dürfte. Denn der Freisinnige wohnt selbst in Rüschlikon.

Kantonsratspräsident Jürg Sulser (SVP) hingegen reist aus dem Zürcher Unterland nach Horgen, wo er im Parkbad Seerose kurz vor dem grossen Feuerwerk eine Festrede halten wird. Das Horgner Feuerwerk wird auch Sulsers Kantonsratskollege und Vizepräsident der Grünen Kanton Zürich, Florian Heer, beobachten können. Allerdings von «gegenüber». Denn Heer, der sonst in Winterthur wohnt und politisiert, wird zum Nationalfeiertag das Haus Wäckerling in Uetikon besuchen.

Der Einzige, der auch dieses Jahr von keiner Gemeinde explizit zum Feste geladen wurde, ist Petrus. So bleibt zu hoffen, dass er sich ob all der Feierlichkeiten am Zürichsee trotzdem freut – und seinen Teil dazu beitragen wird.

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