1:1 bei Stade Lausanne-OuchyDer FC Basel startet heiss und kühlt stark ab
Der Vorletzte aus Basel kann beim Letzten zu wenig Kapital aus einer frühen Führung und einem späten Platzverweis schlagen.
Wenn es um den FC Basel geht, dann kann man es nach dem 1:1 bei Stade Lausanne-Ouchy auch so sehen: Der Vorletzte der Super-League-Tabelle hat im siebten Anlauf in der Fremde erstmals in dieser Saison etwas Zählbares erreicht, nachdem er zuvor in der Meisterschaft sechsmal als Verlierer nach Hause gefahren war. Er hat also quasi einen Bann gebrochen.
Darin allerdings einen wirklichen Fortschritt zu sehen, wäre etwas kühn. Und das liegt auch am Gegner: Die Lausanner sind Tabellenletzte. Und wenn man sich fragt, mit welcher Form der Aufsteiger den FCB zum Duell der bisher schwächsten Mannschaften der Liga empfangen hat, dann lautet die Antwort: mit einer sehr bescheidenen. Seit man die Basler am 1. Oktober in deren St.-Jakob-Park mit 3:0 gedemütigt hatte, gab es keinen Sieg mehr. Das 1:1 von diesem kalten Samstagabend bedeutet erst den dritten Punkt aus den letzten sieben Spielen.
Das liegt aber auch am Spielverlauf. Denn der FC Basel ist im Stade Olympique de la Pontaise heiss gestartet. 62 oder 63 Sekunden dauert es, bis er in Führung geht, nachdem Fabian Frei mit einem langen Ball Anton Kade gefunden hat. Saubere Ballannahme, präziser Schuss – und die Basler sind auf gutem Weg, um in der Waadt dort anzuknüpfen, wo sie am Sonntag zuvor mit einem 2:0-Heimsieg über den FC St. Gallen aufgehört haben.
Doch in einer ersten Halbzeit, die sie im Griff haben, finden sie das zweite Tor nicht – oder erzielen es wie Renato Veiga lediglich aus einer Offside-Position. Und nach der Pause, da kühlen sie stark ab. Sie stehen tief, finden offensiv nicht mehr statt – und laden den Gegner damit ein. So lange, bis dieser nach einem Ballverlust Finn van Breemens erst durch Mergim Qarri das 1:1 erzielt (70.) und sich bald darauf in Unterzahl befindet, weil Florian Danho in der 75. Minute nach der zweiten Verwarnung vom Feld muss.
So wie die frühe Führung wäre auch die späte Überzahl dazu geeignet, dem FCB den Weg zum Sieg zu weisen. Daraus wird aber nichts. Die Basler finden zwar kurz vor Abpfiff doch noch den Vorwärtsgang, scheitern aber am eigenen Unvermögen (zweimal Thierno Barry, 86. und 96.) oder an Ouchy-Goalie Dany da Silva, der Taulant Xhakas guten Freistoss pariert (95.).
Insgesamt ist es so, wie das FCB-Trainer Fabio Celestini danach sagt: «Das Resultat ist gerecht – mit dieser zweiten Halbzeit haben wir den Sieg nicht verdient.»
Am Ende der Tabelle herrscht damit der Status quo, trennen die beiden Widersacher weiterhin nur ein Punkt. Und so, wie sie im zweiten Direktvergleich der Saison agiert haben, lieferte keine der beiden Mannschaften Argumente dafür, dass viel mehr in ihr steckt, als der Tabellenplatz aussagt.
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