Nach Niederlagen-SerieGC entlässt Pereira – Kadar übernimmt und mit ihm Cabanas
Die Niederlage gegen Winterthur war zu viel. Der Portugiese muss gehen. Für die letzten zwei Spiele der Challenge League setzt GC auf alte Bekannte.

Es bleibt dabei: Wer GC als Trainer übernimmt, der schafft es nicht, über eine Saison hinaus zu bleiben. Neustes Beispiel: Joao Pereira. Der Portugiese muss gehen, das bestätigt GC am Dienstagmittag. Das dritte 1:2 in Folge, jenes gegen Winterthur vom Montagabend, war zu viel, die Führung um Präsident Sky Sun und CEO Shqiprim Berisha zieht die Reissleine, zwei Spiele stehen noch aus. Der direkte Aufstieg ist in Gefahr. Und sogar die Barrage.
Nur wenige Minuten nach der Entlassung des Trainers meldet GC dann auch, wer nun dafür sorgen soll, dass die Zürcher doch noch direkt aufsteigen. Interimistisch übernimmt mit Zoltan Kadar ein alter Bekannter. Er war bereits im letzten Sommer Cheftrainer, nachdem Goran Djuricin entlassen worden war. Unter ihm zeigten einstige GC-Junioren wie Petar Pusic, Nikola Gjorgjev, Giotto Morandi und Fabio Fehr ihre besten Leistungen.

Und auch sonst wurde viel Identifikation geschaffen, weil der frühere Assistent von Uli Forte gleich sechs U-21-Spieler zu den Profis holte. Mit Ausnahme von Fehr und Robin Kalem spielte bei Pereria keiner von ihnen eine Rolle. Kadar war erst ebenfalls einer der Assistenten des Portugiesen und für die Videoanalyse zuständig, in den letzten Monaten aber war er als Nachwuchschef tätig.
Der 54-Jährige aus Ozun in Rumänien bekommt für diese letzten beiden Partien der Saison prominente Unterstützung. Neben Marc Hodel und Walter Grüter wird ihm Ricardo Cabanas als Assistent zur Seite stehen. Der frühere Schweizer Nationalspieler ist bei GC eine der grössten Identifikationsfiguren und kehrte nach langer Abwesenheit im Fussballgeschäft Ende März als Verantwortlicher für die 12- bis 14-Jährigen zurück zu GC. In einem Statement schreibt GC, man sei überzeugt, mit dieser Besetzung neue Impulse schaffen zu können.

GC stolperte durch die Challenge League
Es sind Impulse, die bitter nötig sind. Pereira stiess im vergangenen Sommer zu GC, gemeinsam mit einem Grüppchen von vier Assistenten. Er selbst träumte von offensivem und begeisterndem Fussball, das konnte die Mannschaft aber nur phasenweise zeigen. Es war schon davon auszugehen, dass Pereira nicht über das Saisonende hinaus bei GC geblieben wäre, ob Aufstieg oder nicht. Nun kommt das Ende schon etwas früher.
GC stolperte in den vergangenen Wochen durch die Challenge League und hatte dabei das Glück, dass die Konkurrenz nicht stärker war. Es gab zwar überzeugende Auftritte und Siege wie in der Rückrunde beim 4:1 gegen Aarau und vor allem beim 3:1 gegen Thun, dazwischen aber lagen lange Phasen mit beschwerlichen Partien, nicht selten retteten die Grasshoppers Punkte in den Schlussminuten, wie Ende April in Chiasso, als Pusic tief in der Nachspielzeit ein viel umjubeltes 2:2 erzielte – beim Tabellenletzten.
Pereira fiel in diesen zwölf Monaten als ruhiger Trainer wenig auf, er hatte ja vier Assistenten, die sich stets am Rand der Coachingzone bewegten und für ihn ihre Anweisungen über die Plätze der Challenge League schrien. Zuletzt sorgte der 56-Jährige aber auch mit seinen Aufstellungen für Verwirrung, Pusic beispielsweise liess er öfters auf der Bank, bei der Niederlage in Winterthur mit Demhasaj einen weiteren zuverlässigen Torschützen. Auch, warum er im Verlauf der Saison immer wieder auf Miguel Nobrega setzte und Fabio Fehr zuletzt meist nicht einmal im Aufgebot stand, bleibt sein Geheimnis.
Auch Schaffhausen hat noch Chancen auf die Barrage
Das Spiel gegen Winterthur war eine einzige Enttäuschung, GC wankt und das ziemlich bedrohlich. Es war die dritte 1:2-Niederlage in Folge, auch gegen Aarau und Stade Lausanne-Ouchy verlor GC mit demselben Resultat. In der Tabelle bedeutet das die unerwartet grosse Chance für den FC Thun. Die Berner Oberländer liegen drei Punkte hinten, treffen am Dienstag auf Schaffhausen und könnten gleichziehen, ihre Tordifferenz ist momentan noch um fünf Tore schlechter als jene der Zürcher. Schaffhausen seinerseits hat noch Chancen auf die Barrage.
Von 34 Partien in der Challenge League hat GC 16 nicht gewonnen, also fast die Hälfte. Dabei half es Pereira auch nicht, dass sich die meisten ausländischen Zuzüge als Flops entpuppten, Nobrega, Pina, Buur und Ponde waren nie die Verstärkungen, die man sich erhofft hatte. Und auch Ronan und Santos vermochten im zentralen Mittelfeld nur sporadisch zu glänzen. So wurde die Mannschaft weiterhin von alten Kräften getragen, von Spielern wie Pusic und Gjorgjev, die sich unter diesem Trainer aber kaum weiterentwickelten. Zumindest bei Pusic ist klar, dass er seinen Jugendverein verlassen wird, wenn dieser noch ein Jahr in der Challenge League spielen muss.
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