Im Amazonas vermisste BrüderZwei Kinder überlebten 27 Tage allein im Dschungel
Zwei verirrte indigene Jungen wurden nach fast vierwöchiger Suche im brasilianischen Amazonas-Regenwald lebend gefunden. Hunderte Menschen hatten nach ihnen gesucht, entdeckt wurden sie zufällig.
Zwei junge Brüder wurden lebend gefunden, nachdem sie seit dem 18. Februar im Amazonas-Regenwald verschollen waren. Die Kinder im Alter von 7 und 9 Jahren kamen am Dienstag mit schwerer Unterernährung, Dehydrierung und Hautabschürfungen, aber stabil, zunächst in ein Spital in Manicoré im Südosten des Bundesstaates Amazonas. Am Donnerstag wurden die Buben in Begleitung der Eltern in ein Kinderspital in Manaus verlegt, wie die BBC berichtet.
Die Buben hätten sich vor fast vier Wochen im Dschungel während einer Vogeljagd verirrt. Ihren Eltern erzählten sie nach der Rettung, dass sie während der Zeit nichts gegessen und nur Regenwasser zum Trinken gehabt hätten. Die Kinder verirrten sich während der Regenzeit – in dieser Phase ist es noch schwerer als gewöhnlich, sich im Dschungel zu bewegen und zurechtzufinden.
Nachdem die Jungen verschwunden waren, beteiligten sich Hunderte von Menschen an der Suchaktion, bis die offiziellen Rettungsdienste am 24. Februar die Suche einstellten. Einheimische hätten die Hoffnung jedoch nicht aufgegeben und weiter nach den beiden gesucht. Ihr Vater sagte gegenüber den Medien, dass 260 Leute nach seinen Kindern gesucht hätten. Sie wurden schliesslich von einem Mann entdeckt, der im Regenwald Holz hackte. Der gefeierte Retter wurde durch Hilferufe auf die Vermissten aufmerksam. Als der Mann die Jungen entdeckte, konnten die vor lauter Erschöpfung nur noch liegen, wie der Vater in einem Interview weiter erzählte.
Die Brüder werden noch einige Tage in Spitalpflege bleiben, um die noch bestehenden Infektionen zu behandeln und um sie wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Zudem erhalten sie psychologische Unterstützung.
red
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