Unfall auf eingleisiger StreckeZugunglück im tschechischen Grenzgebiet zu Deutschland
Zwei Personenzüge stiessen am Dienstag auf einer Strecke durch das Erzgebirge frontal zusammen. Zwei Personen kamen ums Leben, bis zu 21 weitere Passagiere wurden verletzt.
![Sanität und Feuerwehr sichern die Unfallstelle und kümmern sich um die Verletzten.(7. Juli 2020)](https://cdn.unitycms.io/images/EHyYWHEBapZAwg2Vfp9UaS.jpg?op=ocroped&val=1600,1067,1000,519,481,0&sum=U6KrTjbiLao)
Beim Frontalzusammenstoss zweier Personenzüge auf einer Strecke durch das Erzgebirge zwischen Tschechien und Deutschland hat es Tote und Verletzte gegeben. Zwei Menschen seien ums Leben gekommen, sagte der Sprecher des Rettungsdienstes in Karlsbad (Karlovy Vary), Radek Hes, am Dienstagabend. 9 Menschen seien schwer und 13 leicht verletzt worden, darunter sowohl tschechische als auch deutsche Staatsbürger. Die Unglücksstelle in einem Waldstück nahe der Gemeinde Pernink im Westen Tschechiens war für die Rettungskräfte nur schwer zugänglich.
Der eine Zug war auf der eingleisigen Strecke unterwegs vom westböhmischen Bäderort Karlsbad ins sächsische Johanngeorgenstadt, der andere in umgekehrter Richtung. Die kurvenreiche und hügelige Trasse führt über den Erzgebirgskamm. Die beiden Züge sollten sich eigentlich erst im nächsten Bahnhof kreuzen. Die Polizei nahm einen der beiden Lokführer fest. Der Verdacht laute auf fahrlässige Gefährdung der Allgemeinheit, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Er soll zu früh losgefahren sein.
Im umliegenden Wald wurde nach Verletzten gesucht
Die Einsatzkräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Feuerwehr musste die Verletzten wegen des unzugänglichen Geländes über die Gleise zu Fuss in den nächsten Bahnhof tragen. Mehrere Rettungshubschrauber waren im Einsatz, darunter auch einer aus dem benachbarten Sachsen, um die Schwerverletzten in Kliniken der Region zu bringen. Diese wurden in Alarmbereitschaft versetzt.
Auf Fotos war zu sehen, dass die beiden Fahrerbereiche komplett demoliert waren. Der umliegende Wald wurde nach Verletzten abgesucht, die möglicherweise unter Schock weggerannt waren. Der tschechische Verkehrsminister Karel Havlicek eilte am Abend an den Unglücksort. Er sei «zutiefst bestürzt», schrieb er bei Twitter und forderte umfassende Aufklärung. Der Betrieb auf der Strecke wird im sogenannten vereinfachten Nebenbahnbetrieb durchgeführt, das heisst ohne besondere sicherungstechnische Einrichtungen.
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