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Neue Pläne für Schlachthofareal
Zürcher Schlachthof schliesst schon nächstes Jahr: «Nur so können wir einen Konkurs verhindern»

Historische Fassade des Zürcher Schlachthofs mit Uhr und Eingangstor, sonniger Himmel, Autos parken vor dem Gebäude.
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Früher als erwartet will die Schlachtbetrieb Zürich AG (SBZ) ihre Aktivitäten beenden: Bereits Mitte nächsten Jahres soll der Betrieb beim Letzigrundstadion eingestellt werden, obwohl der Mietvertrag noch bis 2029 läuft. «Nur so können wir einen Konkurs verhindern», sagt Verwaltungsratspräsident Ronny Hornecker in der NZZ, für einen Neubau fehle die Trägerschaft.

Die Entscheidung im Verwaltungsrat fiel einstimmig, die Zustimmung der Generalversammlung ist somit reine Formsache. Mit dem frühzeitigen Ende gewinne man Zeit, die Firma sauber zu liquidieren.

Bell baut eigenen Schlachthof in Oensingen

Der Schlachtbetrieb hatte bis Februar vergeblich nach einem geeigneten Standort für einen Neubau gesucht. Die Entscheidung der Stadt, das Areal anderweitig zu nutzen, war 2022 für das Unternehmen ein Rückschlag, der auch potenzielle neue Kunden abschreckte. Zudem verliert der Schlachtbetrieb Zürich durch den neuen Rinderschlachthof der Coop-Tochter Bell, der sich in Oensingen im Bau befindet, rund 20 Prozent seines Schlachtvolumens.

Die Zukunft der Mitarbeitenden ist durch einen Sozialplan gesichert. Unklar bleibt, wie die Stadt auf die vorzeitige Beendigung des Vertrags reagieren wird, da das Unternehmen Mietkosten von über 800’000 Franken pro Jahr tragen müsste.

Angst und Frischeparadies bleiben bis Ende 2029

Die beiden anderen Hauptmieter auf dem Areal, die Angst AG und das Frischeparadies, möchten ihre Verträge mit der Stadt Zürich beibehalten. Die Angst AG gibt zwar an, es gebe auch ohne den Zürcher Betrieb genügend Schlachthöfe in der Schweiz. Doch sie zeigt sich besorgt über die Auswirkungen auf die regionale Fleischproduktion – vor allem auf kleinere Betriebe – und befürchtet längere Tiertransporte.

Erst vor fünf Jahren wurden 2,5 Millionen Franken in die Modernisierung des Betriebs investiert, jedoch entschied der Stadtrat 2022, das Areal zwar als Gewerbe- und Industriegebiet weiter zu nutzen, aber ohne den Schlachtbetrieb. Hornecker kritisiert, dass diese Investitionen umsonst gewesen seien, da sie für einen neuen Standort hätten genutzt werden können.