«Zuckerberg hat Sicherheit und Anstand für Klicks geopfert»
Facebook-Mitbegründer Chris Hughes will den Internetgiganten zerschlagen. Die soziale Plattform sei zu gross und zu mächtig geworden.
In einem Gastbeitrag für die «New York Times» rief Chris Hughes die US-Regierung am Donnerstag auf, die Dienste Instagram und WhatsApp wieder von Facebook abzuspalten.
Zudem soll der Staat dem Unternehmen für die nächsten Jahre Neuzukäufe untersagen. Facebook sei zu gross und sein Chef Mark Zuckerberg zu mächtig geworden, schrieb Hughes weiter, der den Konzern vor über einem Jahrzehnt verlassen hatte. Zuckerberg habe mit den Aufkäufen einen Giganten geschaffen, der jeden Wettbewerb in der Branche ersticke und die Auswahlmöglichkeiten der Verbraucher beschränke, erklärte Hughes. Er warf Zuckerberg vor, allein auf Wachstum zu setzen und damit «Sicherheit und Anstand der Anzahl von Klicks» geopfert zu haben.
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Nach seinen Angaben kann der Facebook-Chef allein über die Konfiguration der Facebook-Algorithmen bestimmen, die festlegen, was die Abonnenten als erstes auf ihrer Facebook-Seite sehen oder welche Datenschutz-Einstellungen sie nutzen können. Diese einseitige Kontrolle sei der «problematischste Aspekt von Facebooks Macht», schrieb Hughes. Zuckerbergs Fähigkeit, «die Unterhaltungen von zwei Milliarden Menschen zu überwachen, zu organisieren und sogar zu zensieren» sei beispiellos. Um das zu ändern, müsse die US-Regierung nur zwei Dinge tun, forderte der inzwischen 35-Jährige - sie müsse Facebooks Monopol aufbrechen und dafür sorgen, dass das Unternehmen stärker zur Rechenschaft gezogen werde. Dem Zeitungsbeitrag war ein Foto von Hughes und Zuckerberg beigefügt, wie sie als junge Studenten Facebook als Campus-Netzwerk starteten.
Facebook für neue Internet-Regeln
In einer ersten Reaktion erklärte Facebooks Kommunikationschef Nick Clegg, Facebook sei sich bewusst, dass mit «dem Erfolg auch die Verantwortlichkeit» wachse. Aber diese lasse sich nicht durch die Forderung «nach der Zerschlagung eines erfolgreichen amerikanischen Unternehmens» erzwingen, fügte der ehemalige britische Vize-Premierminister hinzu.
Notwendig sei vielmehr eine sorgfältige Einführung neuer Regeln für das Internet, erklärte Clegg und fügte hinzu, genau das fordere auch Zuckerberg. Der Facebook-Chef kommt nach Angaben seines Konzerns am Freitag in Paris mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zusammen, um mit ihm über den Kampf gegen Hass im Internet zu sprechen.
SDA/aru
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