Enttäuschung gegen AmbriFast drehen die ZSC Lions wieder ein 0:3 – aber nur fast
Die Zürcher verlieren gegen die Tessiner 2:5, weil sie sich mit frühen Strafen schaden und zu viele Chancen verpassen. Es ist ihre zweite Niederlage im 14. Heimspiel.
Am Mittwoch hatten die ZSC Lions in Berlin die Partie nach einem 0:3 noch gedreht, 4:3 gewonnen und sich damit eine gute Ausgangslage fürs Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League geschaffen. Es war ein Sondereffort, und die Zürcher brauchten für ihre mirakulöse Wende auch einiges Glück. Aber zu meinen, das ginge immer gut, wäre vermessen.
Das mussten die ZSC Lions nun zwei Tage später gegen Ambri erfahren. Erneut handelten sie sich einen 0:3-Rückstand ein, und beinahe hätten sie auch diese Partie noch gedreht. Aber nur beinahe. Riedi traf in der 53. Minute den Pfosten statt ins Tor und verpasste so das 3:3 nur um Zentimeter. Und als Hrubec einem sechsten Feldspieler Platz gemacht hatte, traf Di Domenico noch zweimal ins verlassene Zürcher Tor zu einem 5:2-Sieg, der den kämpferischen Leventinern schmeichelte.
Es war für die Zürcher erst die zweite Niederlage im 14. Heimspiel. Und Coach Marc Crawford war danach mächtig angesäuert. Fragen beantwortete er nur mit zwei, drei Worten. Dabei verneinte er, dass sein Team Tribut zollt für die Doppelbelastung mit Champions League und National League. Oder dass es sich zu sicher gefühlt habe, nachdem es in Berlin die Partie noch gedreht hatte. Den Unterschied hätten gegen Ambri Power- und Boxplay gemacht, hielt er fest. Dann verabschiedete er sich wieder.
Die Zürcher starten oft zu behäbig
Es ist gut, dass der Kanadier auch nach 35 Jahren als Coach nichts so sehr hasst wie Niederlagen. Er wird alles tun, um in seinem Team Genügsamkeit im Keime zu ersticken. Ein Kritikpunkt ist sicher, dass die ZSC Lions oft ihre Zeit brauchen, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Oft konnten sie die Spiele dank ihrer Klasse noch wenden. Doch zuletzt gelang ihnen das einige Male nicht mehr.
Gegen Ambri vermisste man lange die nötige Leidenschaft. Die spürte man erst, als Grant (40.) und Lammikko (45.) die Zürcher auf 2:3 herangebracht hatten. Die Tessiner hingegen, die verbissen um einen Platz im Play-In kämpfen, waren von Beginn weg mit grossem Elan dabei. Gegen Servette hatten sie kürzlich einen 4:0-Vorsprung preisgegeben und 5:6 in der Verlängerung verloren. Das passierte ihnen diesmal nicht.
Denis Hollenstein erneut verletzt
Für die ZSC Lions steht am Samstag die Reise nach Lugano an, das sich mit der Verpflichtung von Antti Törmänen als Berater von Headcoach Luca Gianinazzi die Wende zum Guten verspricht. Auch im Sottoceneri braucht man dringend Punkte. Die Reise nach Lugano nicht mitmachen wird Denis Hollenstein. Der 35-Jährige, der in Berlin sein Saisondebüt gab, hat sich im Training erneut verletzt. Die Ergebnisse, wie gravierend es diesmal ist, stehen noch aus.
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