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Kunstpreis verliehen
Zollikon ehrt zwei auswärtige Autorinnen

Gertrud Leutenegger ist Preisträgerin des Kunstpreises Zollikon 2021.
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Die Gemeinde Zollikon verleiht seit 1987 jährlich aus dem Legat des verstorbenen Ehepaars Hintermeister-Gyger den Kunstpreis Zollikon sowie einen Förderpreis. Einem Turnus folgend, der abwechselnd die Sparten Musik, bildende Kunst, Komposition und Literatur berücksichtigt, wurde der Preis heuer für letztgenannten Bereich vergeben. Einzige Voraussetzung ist, dass die Begünstigten Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Zürich sein sollen.

Wie die Gemeinde mitteilt, geht der mit 10'000 Franken dotierte Kunstpreis dieses Jahr an die im Kanton Schwyz geborene Schriftstellerin Gertrud Leutenegger. Den Förderpreis erhält die gebürtige Thurgauerin Tabea Steiner. Dieser ist mit 5000 Franken dotiert.

«Poetische Sprache»

Leutenegger, 1948 geboren, ist Verfasserin zahlreicher Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke. Sie studierte Regie an der Schauspielakademie Zürich und wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet. Die Autorin arbeite kontinuierlich an einem Werk, das sich unbeeinflusst von Moden im Literaturbetrieb entwickelt, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. «Ihre Bücher zeichnen sich durch eindrückliche Bilder und stringente Formen und eine ausserordentlich poetische Sprache aus.»

Leutenegger verlange ihren Leserinnen und Lesern einiges ab. Wer sich aber beispielsweise auf den 2004 erschienenen Roman «Pomon» einlasse, «wird belohnt mit einem Blick in eine tiefe und weite Welt sinnlich-konkreter, feiner Töne». In «Späte Gäste», vergangenen Sommer erschienen, tauchten die Lesenden in einen hochpoetischen Dialog mit einem geliebten Toten und in die Fasnachtswelt der Lombardei ein.

«Herbe Melancholie»

Tabea Steiner, geboren 1981, studierte Germanistik. Sie ist Mitinitiantin des Thuner Literaturfestivals sowie des Berner Lesefests Aprillen und Präsidentin der Jury der Schweizer Literaturpreise. Ihr 2019 erschienener Romanerstling «Balg» erzählt die Geschichte von Timon, dem Sohn einer überforderten, vernachlässigenden Mutter. Timon organisiert sein eigenes Leben und hat nur ein oberflächliches Zutrauen zum alten Valentin. «Steiner erzählt über die ‹Sprachlosigkeit› von Timon und die ‹Enge› des Dorfes in knappen geradlinigen Strichen und mit herber Melancholie», heisst es in der Medienmitteilung der Gemeinde.

Tabea Steiner erhält den Förderpreis Zollikon 2021. 

Die offizielle Preisverleihung ist für Sonntag, 13. Juni 2021, im Gemeindesaal Zollikon vorgesehen.

red