Zolliker Gemeinderat lehnt Initiativen zu Dorfzentrum ab
Zwei Initiativen konkurrenzieren in Zollikon ein Zentrumsprojekt, das die Gemeinde zurzeit ausarbeitet. Der Gemeinderat empfiehlt deshalb ein Nein zu beiden Vorlagen. Demnächst kommt es zum grossen Kräftemessen.
![Der Zankapfel Zollikons: Das Beugi-Areal im Dorfzentrum.](https://cdn.unitycms.io/images/6OPGvYZu48aA9RS7XCzO6o.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=Opxzl_OKvr4)
Nichts ist zurzeit in Zollikon so stark umkämpft wie die Zukunft der ehemaligen Altersheime im Dorf. Gegen den geplanten Verkauf des Pflegeheims am See wurden in den vergangenen Monaten juristische Sträusse ausgefochten. Und um die Zukunft des Altersheims Beugi, das dank dem neuen Wohn- und Pflegezentrum Blumenrain ebenfalls nicht mehr benötigt wird, herrscht ein politisches Tauziehen.
Der Gemeinderat glaubte sich lange auf gutem Weg: Im Sommer 2015 sagten die Stimmberechtigten Ja zu einem Planungskredit. Auf dem Beugi-Areal sind fünf Bauten vorgesehen mit einer Tiefgarage, einer unterirdischen Coop-Filiale, weiteren Gewerbeflächen in den Erdgeschossen und bis zu 60 Wohnungen in den Obergeschossen. Das gemeindeeigene Areal soll für dieses Projekt im Baurecht an einen Investor abgegeben werden.
Parallelen zu Küsnacht
Nun steht aber alles auf der Kippe. Denn in Zollikon ist Ähnliches passiert wie vor einiger Zeit in Küsnacht: Auch dort trieb der Gemeinderat mit dem Segen der Stimmberechtigten schon länger ein Projekt für eine Überbauung im Zentrum voran. Als dieses schon weit fortgeschritten war, wurde die Behörde von einer Initiative überrumpelt, die ein Parkdeck verlangt – also etwas komplett anderes, als ursprünglich geplant. Am 12. Februar fällen die Küsnachter einen Entscheid dazu.
In Zollikon sieht der Gemeinderat seine bisherigen Bemühungen nicht nur durch eine, sondern gleich durch zwei Initiativen torpediert. Bislang hatte sich die Behörde inhaltlich nicht dazu geäussert. An einem Informationsanlass am Dienstagabend legte der Gemeinderat nun aber unmissverständlich dar, dass er beide Initiativen ablehnt. «Sie stellen den bisherigen demokratischen Prozess infrage», sagte Gemeindepräsidentin Katharina Kull-Benz (FDP). Abgestimmt wird an der Gemeindeversammlung vom 22. März.
Die beiden Initianten – Alt- Gemeinderat Jürg Widmer (SVP) und Stephan Brändli vom Forum 5W – fassen ihre komplett unterschiedlich gelagerten Vorstösse als dringend notwendige Alternativen zum bisherigen Projekt auf. Brändli verlangt, dass die Gemeinde das Gebiet nicht im Baurecht abgibt, sondern selber bebaut. Und Widmer möchte, dass die Zolliker Baugenossenschaften auf dem Areal zum Zug kommen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch