Wahlen in OberriedenZehn Stimmen fehlten für das Präsidium
Die Gemeinde Oberrieden startet ohne Gemeindepräsident ins neue Jahr. Beide Kandidaten verpassten die Wahl nur knapp. Ein zweiter Wahlgang ist nötig.

Ungewohnt zahlreich prangten die Wahlplakate an den Kandelabern in Oberrieden. Genutzt hat es bisher jedoch nur einem Kandidaten: Mit 988 Stimmen wurde Martin Eichenberger (parteilos) deutlich in den Gemeinderat gewählt. Deutlich weniger Stimmen erhielten die beiden weiteren Kandidaten. Adrian Wegmann (SVP) erzielte 359 Stimmen und Felix Robert Balmer (parteilos) 152. Das absolute Mehr lag bei 754 Stimmen. Beteiligt hatten sich an der Wahl 47 Prozent der Stimmberechtigten.
Eichenberger übernimmt im Gemeinderat den Sitz des abtretenden Gemeindepräsidenten Martin Arnold (SVP). Wegen Erschöpfung hat dieser im August seinen Rücktritt angekündigt. Diesen Entscheid hat er nur fünf Monate nach seiner Wiederwahl getroffen. Ein Nachfolger für das Präsidium konnte am Sonntag jedoch noch nicht bestimmt werden. Die beiden Kandidaten, Reto Wildeisen (FDP), Ressortvorsteher Gesellschaft und Sicherheit, und Manuel Strickler (SP), Ressortvorsteher Tiefbau und Umwelt, erreichten das absolute Mehr von 765 Stimmen nicht.
Beide treten noch mal an
Nur 10 Stimmen fehlten Reto Wildeisen für die Wahl zum neuen Präsidenten. Er bedauert, dass es «nur knapp» nicht gereicht hat. «Das gehört zur Demokratie dazu», sagt er und ergänzt: «Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat und der guten Wahlbeteiligung.» Nun schaue er dem zweiten Wahlgang positiv entgegen.
Mit 61 Stimmen verpasste Manuel Strickler, Ressortvorsteher Tiefbau und Umwelt, den Sprung in das Amt. «Es ist schade, dass es kein Resultat gab», sagt er. Ganz unerwartet sei dies für ihn jedoch nicht: «Ich bin davon ausgegangen, dass die Stimmbürger beim ersten Wahlgang ihre Stimmen auch Kandidaten geben, die nicht für das Präsidium kandidieren und diese dann für das absolute Mehr fehlen.» Dennoch zeigt er sich sehr zufrieden mit der Anzahl Stimmen, die er erhalten hat. «Darauf kann man aufbauen», sagt Strickler, weshalb er auch zum zweiten Wahlgang antreten wird.
Wann der zweite Wahlgang stattfinden wird, muss die Gemeinde Oberrieden noch festlegen. Denkbar wären der 12. Februar oder der 12. März, sagt Martin Arnold. Auch wer während der Übergangszeit die Gemeinde präsidiert, sei noch nicht definitiv geklärt. Die Neujahrsrede werde aber voraussichtlich der Vizepräsident, Urs Klemm (parteilos), halten.
Mit Resultat zufrieden
Über seinen Einzug in den Gemeinderat freuen darf sich Martin Eichenberger. Sein gutes Wahlresultat führt er auf seine Vernetzung im Dorf zurück. «Ich bin geboren im Dorf, habe hier mein Geschäft und bin in vielen Vereinen aktiv, was mir sicher Pluspunkte gebracht hat», sagt er und fügt hinzu: «Ich bin glücklich und zufrieden mit dem Resultat.» Nun müsse er sich erst im bestehenden Gremium zurechtfinden und sei gespannt, welches Ressort er erhalte. So oder so wolle er sich in sein neues Amt «voll reinhängen».
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