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Streit um John Lennons Nachlass
Bundesgericht: Die teuerste Uhr der Welt gehört Yoko Ono

John Lennon mit der Patek Philippe, die er von Yoko Ono zu seinem 40. Geburtstag geschenkt bekommen hatte, kurz vor seinem Tod.
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Yoko Ono ist mit vollem Recht die Eigentümerin einer John Lennon zwei Monate vor seiner Ermordung geschenkten Uhr. Das Bundesgericht hat den Rekurs eines Sammlers gegen einen Entscheid der Genfer Justiz 2023 abgewiesen.

Der Sammler hatte die Uhr vor zehn Jahren in Deutschland erworben. Für das Bundesgericht steht es ausser Zweifel, dass Yoko Ono als Witwe des Ex-Beatle nach dessen Ermordung am 8. Dezember 1980 durch Mark David Chapman die Erbin der Uhr ist.

Lügt der Chauffeur?

Die Genfer Justiz hatte in ihrem Urteil festgestellt, dass die Uhr von einem ehemaligen Chauffeur Yoko Onos gestohlen worden war. Es gebe keinen Hinweis, dass die japanische Künstlerin Yoko Ono dem Chauffeur einen solch persönlichen Gegenstand ihres Ehemanns geschenkt haben könnte (Lesen Sie hier die turbulente Geschichte der Uhr der Musiklegende).

Yoko Ono mit ihrem damaligen «Chauffeur, Butler, Nanny und Liebhaber» Koral Karsan in New York.

Da die Uhr gestohlen worden war, habe sich der Sammler nicht rechtmässig in ihren Besitz bringen können, urteilte das Bundesgericht. Gemäss dem im konkreten Fall anwendbaren deutschen Recht spiele auch der gute Glaube des Käufers keine Rolle, hiess es in dem am Freitag publizierten Urteil.

Einzelstück mit Widmung

Die Uhr, ein Chronograph von Patek Philippe mit Mondphasenanzeige, wurde 1980 in New York gekauft. Auf der Rückseite liess Yoko Ono die Worte eingraphieren: «(JUST LIKE) STARTING OVER LOVE YOKO 10-9-1980 N.Y.C». Sie schenkte die Uhr am 9. Oktober 1980 John Lennon zu dessen 40. Geburtstag.

Die Uhr, mit gut sichtbarer Gravur auf der Rückseite.

Nach dem Mord wurde die Uhr in der Wohnung von Yoko Ono aufbewahrt. Sie war im Nachlass des Musikers aufgeführt. Später gelangte sie in die Hände des Mannes, der zwischen 1995 und 2005 Chauffeur Onos gewesen war.

Von einem Dritten wurde die Uhr einem deutschen Auktionshaus zum Verkauf übergeben. Dort ersteigerte sie der Beschwerdeführer 2014. Anschliessend liess er sie von einem Genfer Auktionshaus schätzen.

Als Ono davon erfuhr, wusste sie nicht, dass die Uhr nicht mehr in ihrem Besitz war. Als der Sammler eine Klage auf Feststellung des Eigentums eingereicht hatte, widersetzte sich die Künstlerin. Das erstinstanzliche Genfer Gericht und später das Obergericht des Kantons Genf stellten fest, dass Yoko Ono die einzige rechtmässige Besitzerin ist. (Urteil 5A_520/2023 vom 13. September 2024)

SDA/fem