Champions League: YB – VillarrealYB tut sich selber weh
Die Young Boys rappeln sich nach einem Fehlstart gegen Villarreal zwar auf, doch zu mehr als dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer reicht es nicht. Nach dem 1:4 muss sich YB ärgern.
Die Young Boys brauchen ein Tor, aber es will und will nicht fallen. Christian Fassnacht setzt zum Lupfer an, Meschack Elia probiert es aus spitzem Winkel, dann ist es wieder Fassnacht, der aus nächster Nähe an Villarreals starkem Goalie Geronimo Rulli scheitert. Und bald schon tut es ihm Nicolas Ngamaleu gleich. Statt Jubelschreie hallen Ausrufe der Enttäuschung und des Entsetzens durchs Stadion.
Im Wankdorf ist am Mittwochabend im dritten Gruppenspiel der Champions League eine Stunde absolviert. Und beim Heimteam macht sich allmählich das Gefühl breit, dass es noch tagelang spielen könnte, ohne dass ihm ein Tor gelingen würde. Zehn Schüsse hat YB abgegeben, sieben davon aufs Tor der Spanier. Aber die Gäste führen 2:0.
«Wir müssen uns darauf gefasst machen, leiden zu müssen», sagte YB-Trainer David Wagner vor der Partie. Und wird dabei eher an physischen denn psychischen Schmerz aufgrund von Chancenwucher gedacht haben. Die Spanier mögen auf einen durchzogenen Saisonstart blicken, in der Liga haben sie nur zwei von acht Partien gewonnen und belegen Rang 12. Aber sie sind der amtierende Europa-League-Sieger, technisch beschlagen, spielstark, mit so aufregenden Fussballern wie Yéremy Pino und Arnaut Danjuma.
YB sucht Orientierung
Die Aufgabe in Bern ist für Villarreal schon mit Dringlichkeit verbunden, nachdem das Team von Trainer Unai Emery bei Manchester United unglücklich unterlag, benötigt es als Gruppenletzter unbedingt Punkte. Wagner begegnet dieser Ausgangslage, indem er überhaupt zum ersten Mal als YB-Trainer auf ein System mit je nach Interpretation defensiver Dreier- oder Fünferkette setzt.
Die formstarken Ulisses Garcia und Ngamaleu geben die Aussenläufer, Fassnacht rückt ins linke, zentrale Mittelfeld. Der Plan ist, aus einer kompakten Defensive durch rasches Umschalten Nadelstiche zu setzen.
Der Plan geht nicht auf, im Gegenteil: Sechs Minuten sind gespielt, als Ngamaleu sich in der Defensive wie einer verhält, der einen Aushilfsjob macht. Er lässt Alfonso Pedraza gewähren, am hinteren Pfosten agieren Jordan Lefort und Garcia ähnlich orientierungslos wie Villarreals Social-Media-Manager, der vor dem Spiel ein Video aus der Berner Innenstadt mit dem Song «In den Tiroler Bergen» von Auner Andi unterlegte. Pino hat leichtes Spiel, das 1:0 zu erzielen.
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Es ist ein früher Dämpfer. Doch es kommt für die Young Boys noch schlimmer. Der spanische Nationalspieler Gerard Moreno ist nach einem Freistoss mit dem Kopf erfolgreich, erneut stimmt die Zustimmung in der Defensive nicht: 0:2 nach 16 Minuten, der Fehlstart ist Tatsache. Im ausverkauften Wankdorf herrscht Ernüchterung. Es sind Minuten des Haderns und der Stille.
Aber die Young Boys erwachen und mit ihnen das Publikum. Die Spieler finden sich im System besser zurecht und nun ist erkennbar, wie Wagner auf die Idee kommen konnte, so aufzustellen. YB dominiert die Seiten, YB bieten sich nach Ballgewinnen Chancen. Vor dem Tor der Spanier wird es jetzt fast im Minutentakt gefährlich. Doch ob Jordan Siebatcheu, Elia oder Fassnacht – sie alle verpassen. Und als Goalie Rulli nach einem Schuss von Michel Aebischer geschlagen ist, rettet der Pfosten für ihn. Zum anfänglichen Unvermögen der Berner kommt Pech dazu.
YB ist im Spiel, aber liegt zur Pause 0:2 zurück. Die Erkenntnis, dass es in der Champions League keine Nachlässigkeiten verträgt, sie ist nicht neu und trotzdem hochaktuell. So bricht die Schlussphase an. Und als Elia erneut vergibt, sinkt die Hoffnung auf einen Punktgewinn auf ein Minimum. Doch just in diesem Moment enteilt Elia nach Pass des eingewechselten Fabian Rieder und erzielt den Anschlusstreffer (77. Minute).
Es passt, ist es der 24-Jährige, die überragende Berner Figur in dieser Kampagne, der dem Heimteam wieder Leben einhaucht.
YB drängt den Gegner jetzt in die Defensive, die souverän gestarteten Spanier wackeln längst. Doch sie fallen nicht. In den finalen Minuten erzielen sie einen dritten und vierten Treffer. Mit drei Punkten aus drei Partien fällt YB auf den letzten Platz zurück. Und muss sich über den Fehlstart und mangelnde Effizienz ärgern.
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