AboHaftbefehl gegen Russlands PräsidentenWürde Südafrika Putin verhaften?
Für Russlands Präsidenten wäre der für August geplante Besuch in Südafrika ein enormes Risiko. Würde die Regierung in Pretoria es wagen, sich gegen den Internationalen Strafgerichtshof zu stellen?
Der August gehört in Südafrika nicht zu den besten Reisemonaten. Es ist Winter, es regnet und stürmt, in den Hochlagen kann es Schnee geben, selbst in der recht tief gelegenen Hauptstadt Pretoria kann die Temperatur nachts in einstellige Bereiche sinken. Es kann also sein, dass die Reisestelle des Kreml Präsident Wladimir Putin rät, ein paar lange Unterhosen mitzunehmen – für den Fall, dass er im August aufbricht zum Gipfel der Brics-Staaten in Südafrika. Die Abkürzung steht für den Club der Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, die sich 2006 zusammengetan haben, als eine Art Gegengewicht zur EU und zu den USA. Jedes Jahr treffen sich die Mitgliedsstaaten zum Gipfel, Erklärungen werden verlesen und hin und wieder der Imperialismus gegeisselt. Nichts, was den Lauf der Welt dramatisch verändern würde.
Der Gipfel in diesem Jahr könnte aber tatsächlich einmal Geschichte schreiben. Man kennt zwar nicht den Reisekalender von Wladimir Putin, der Brics-Gipfel könnte aber seine erste Auslandsreise sein, die ihn nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes in ein Land führt, das sich verpflichtet hat, dessen Haftbefehle zu vollziehen.