2:0-Führung verspieltZwei Genfer Geschenke sind zu wenig für den FCZ
Kein zweiter Sieg im zweiten Spiel für den FCZ. In einer wilden Schlussphase müssen sich die Zürcher nach einem Traumtor von Dereck Kutesa mit einem Unentschieden begnügen.
Lange sieht es gut aus für den FC Zürich, sehr lange sogar. Auch als er mit Beginn der zweiten Halbzeit zunehmend in die Defensive gedrängt wird, hält er stand. 2:0 führt er in Genf gegen Servette nach einer Stunde. Er verteidigt gut. Es sieht darum gut aus für ihn.
Trotzdem kommt es nicht gut für ihn. Er muss akzeptieren, dass es am Ende 2:2 steht und er nur mit einem Punkt die lange Heimfahrt antreten muss. Das liegt zum einen an ihm selbst, weil er es bis zur Pause versäumt, aus seiner Überlegenheit mehr zu machen und höher zu führen als nur mit einem Tor. Zum anderen ist es der VAR, der Servette den Handselfmeter zum Anschlusstreffer verschafft.
Es ist ein intensiver Match, mit vielen Zweikämpfen, auch harten wie jener von Daprelà schon früh gegen Cognat, als er den Genfer mit einem Bodycheck flach legt. Die Szene ist passend für das, was bis zur Pause folgt. Nicht nur Cognat ist durchgeschüttelt, die gesamte Mannschaft ist es.
Der FCZ dominiert fortan das Spiel, aus einer kompakten Defensive setzt er zu seinen Angriffen an, und schon nach elf Minuten führt er. Servettes Goalie Frick lässt einen harmlosen Schuss von Okita nach vorne abprallen, Rohner bedankt sich und schiebt den Ball aus fünf Metern über die Linie.
Servette steht komplett neben sich, gezeichnet von den Anstrengungen am Dienstag in der Champions-League-Qualifikation gegen Genk. Der FCZ dominiert und hat Chancen, unter anderem durch Kamberi, Okita, Afriyie und nochmals Okita. Aber er vergibt sie alle. Dafür wird er noch büssen müssen.
Und in der 86. Minute kommt Joker Kutesa
Mit der zweiten Halbzeit beginnt ein anderes Spiel, Servette bringt neue Spieler und geht mit neuer Moral auf den Platz. Baron setzt den Ball an den Pfosten, der FCZ scheint erstmals erschüttert, aber ein paar Sekunden später liegt er 2:0 vorne. Masikou, ohnehin ein Abend lang überfordert, legt den Ball unbedrängt in den Lauf von Mathew, und der trifft herrlich aus 18 Metern.
Die Genfer geben sich allerdings nicht geschlagen, sie rennen weiter an, nicht zielführend, aber mit viel Moral. Und dann bekommen sie Hilfe aus Volketswil. Eine Aktion von Mathew wird vom VAR als Hands-würdig taxiert, Schiedsrichter San lässt sich anhand der Bilder umstimmen und gibt Elfmeter. Es sind Bilder, die eines zeigen: Mathew berührt den Ball ohne jegliche Absicht mit der Hand – und auch das nur ganz leicht.
Bedia kümmert das nicht weiter, er nutzt die Offerte zum Anschlusstreffer, seinem bereits dritten Tor, nachdem er schon beim 3:1 gegen GC zweimal erfolgreich war. Der FCZ steht fortan unter Dauerdruck, nicht mehr fähig, sich entscheidend zu befreien. Antunes scheitert noch an Brecher. Bis dann Kutesa auf einmal völlig frei am Sechzehner an den Ball kommt und ihn wunderbar in die entfernte Ecke schlenzt.
Dass FCZ-Haudegen Daprelà von «zwei verlorenen Punkten» redet, ist aus seiner Sicht verständlich. Es sind jedoch Punkte, die er in erster Linie selbstverschuldet verloren hat. Wer so überlegen ist wie der FCZ in der ersten Halbzeit, zumal gegen ein verwundbares Servette, der muss mehr daraus machen.
Was der Abend darum auch zeigt: Der FCZ braucht im Sturmzentrum neue Kraft. Afriyie ist zu leichtgewichtig, um den Abgang von Tosin kompensieren zu können.
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57' TOR ZÜRICH
Wow! Und Zürich macht es tatsächlich besser! Ähnliche Situation vor dem Tor von Servette, der Ball gelangt über Umwege zu Mazikou, der nicht richtig befreien kann. Ausserhalb des Strafraums kommt der Ball deshalb zu Ifeanyi Mathew. Der fackelt nicht lange und zieht direkt ab – und lässt Frick keine Chance. 2:0 für die Gäste!
55'
Was für eine Chance von Servette. Und was für ein Abschluss von Baron! Kamberi bringt den Ball per Kopf nicht weg, Baron zieht direkt ab und trifft mit voller Wucht das Lattenkreuz.
53'
Interessanter Abschluss von Antunes, er grätscht den Ball eher als er den schiesst. Nach einem grossen Bogen touchiert er das Netz über dem Tor. Der war gar nicht so ungefährlich.
52'
Der FCZ lässt die Genfer hier hin und her rennen, die Grenats sollen wohl noch mehr ausgelaugt werden.
50'
Die Zürcher versuchen in der Mitte schnell umzuschalten, der hohe und weite Pass von Okita ist aber doch ein bisschen zu schnell für Rohner.
47'
Nicht weniger ruppig wie die erste Halbzeit aufgehört hat, geht die zweite jetzt weiter. Erste gelbe Karte des Spiels, Guillemenot trifft Kamberi am Kopf.
46'
Weiter gehts im Stade de Genève. Servette wechselt doppelt, der angeschlagene Cognat und Pflücke gehen raus, neu kommen Douline und Crivelli.
Pausenfazit
Das Fazit nach 45 Minuten: Der FC Zürich zeigt hier einen beherzten Auftritt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten profitieren die Zürcher von einem unglücklichen Abpraller von Servette-Goalie Frick, Rohner spekuliert richtig und bringt den FCZ in Führung. In der Folge wirken die Genfer verwirrt und gewähren den Gästen so einige Chancen, die jedoch nicht genutzt werden können.
Defensiv zeigen die Zürcher eine starke Leistung, Servette kommt zu keinen zwingenden Chancen. Überhaupt: Genf wirkt ein bisschen weniger spritzig und willig, dieses Spiel zu gewinnen. Sind das noch die Nachwirkungen vom Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Genk? Das Team von Rene Weiler muss sich hier unbedingt noch steigern, wenn es gegen solide Zürcher heute noch etwas reissen will.
Pause
Und dann pfeift Fedayi San zur Pause. Solide defensive Leistung der Zürcher bisher.
45+4'
Die Genfer bleiben wohl ohne Torschuss in der ersten Halbzeit. Antunes versucht es noch einmal aus 25 Metern, aber auch dieser Ball kommt wohl näher zur Eckfahne wie in Richtung Tor von Brecher.
45'
Aufgrund des längeren Pflegeunterbruchs von Cognat gibt es hier mindestens vier Minuten obendrauf. Die Zeit nutzen die Genfer gleich einmal um Conde von den Beinen zu holen. Und ihm im Anschluss auf die Finger zu stehen.
43'
Und im Anschluss gleich der nächste Hochkaräter für den FCZ. Brecher schickt sogleich Rohner auf der rechten Seite, der lanciert Okita geschickt, dessen Abschluss aber geht knapp rechts am Tor vorbei. Schon einige Chancen, die der FCZ hier auslässt. Dass sich das mal nicht rächt.
42'
Daprela trifft nur Luft anstelle des Balles – und Guillemenot profitiert da fast. Sein Abschluss wird aber noch geblockt, Brecher pflückt ihn ruhig aus der Luft.
39'
Foul an Boranijasevic auf der rechten Seite, der anschliessende Freistoss von Guerrero wird von Frick geklärt.
36'
Ein möglicher Strafstoss für Servette wird geprüft, beim Angriff von Servette bekommt Bedia von Daprela einen Stoss in den Rücken und fällt im Strafraum. Aber das war definitiv zu wenig, findet auch Schiedsrichter San. Das Spiel geht weiter.
33'
Diese führt aber zu nichts. Im Gegenteil, die Zürcher kontern sogleich, für einmal wirds aber nicht sehr gefährlich vor Jeremy Frick.
32'
Wieder einmal ein Abschluss des Heimteams, Guillemenot versucht sich nach Hereingabe von der rechten Seite mit einem Fallrückzieher, trifft den Ball aber nicht. Pflücke versucht es dann direkt, trifft aber seine Abnahme nicht optimal, so muss der erste Schuss aufs Tor warten. Und immerhin gibt es hier mal eine Ecke, der war nämlich noch abgelenkt.
31'
Nächster ruhender Ball für den FCZ. Ein Freistoss von 30 Metern kommt nicht ungefährlich vor den Genfer Fünfmeterraum, im Getümmel können die Grenats aber gerade noch klären.
28'
Bis auf die physische Aktion gerade sind die Genfer hier beim ersten Heimspiel sehr harmlos. Bis jetzt keine kreativen Ansätze von Servette. Zwei Mal finden die Querpässe in der Mitte nur die Zürcher.
26'
Und gleich das nächste Lebenszeichen vom gleichen Spieler. Baron rammt Rohner den Ellbogen auf die Nase, der muss kurz gepflegt werden. Dann geht es für den Torschützen aber weiter.
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