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Oberrieden bekommt Vorreiterrolle
Wie Oberrieden Mobbing an der Schule besser bekämpfen will

Schulkinder und Lehrpersonen werden in der Primarschule Oberrieden zum Thema Mobbing sensibilisiert. 
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Mobbing kann für die Opfer gravierende psychische und gesundheitliche Konsequenzen haben. Vor allem im Kindesalter. Um dem vorzubeugen, hat sich die Schule Oberrieden für die Teilnahme an einem Pilotprojekt von Pro Juventute entschieden. Die Stiftung hat die «Initiative gegen Mobbing» lanciert.

Seit letztem Jahr läuft die Pilotphase, an der 36 Klassen aus der Deutschschweiz teilnehmen. Am Zürichsee nehmen neben der Primarschule Oberrieden auch jene in Zollikon sowie in Küsnacht teil. In Oberrieden laufen derzeit die Vorbereitungen. Gestartet wird nach den Frühlingsferien. Konkret heisst das, dass Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Eltern zum Thema Mobbing sensibilisiert werden und Zugriff auf eine Meldeplattform erhalten.

«Immer wieder Zwischenfälle»

Das Ziel des Projektes: die Früherkennung von Mobbingfällen. Hat denn die Schule Oberrieden ein Mobbingproblem? Primarschulleiter Sarah Schaufelberger Knecht erklärt: «Grundsätzlich besteht kein Problem, allerdings gab es immer wieder kleinere oder grössere Zwischenfälle an unserer Schule.» Oft würden sich auch Eltern bei der Schule melden. «Teilweise handelt es sich bei den geschilderten Situationen jedoch nicht um Mobbing.»

Auf einer Meldeplattform können beobachtete Fälle von Mobbing oder Verdachtsfälle künftig anonym gemeldet werden. In einem Onlineformular müssen lediglich das betroffene Schulhaus ausgewählt und Name und Klasse der betroffenen Person angegeben werden. Wer möchte, gibt den eigenen Namen und Mailadresse für eine Kontaktaufnahme vonseiten der Schule an.

Es braucht Fingerspitzengefühl

«Unsere Schulsozialarbeiterin wird die gemeldeten Fälle im Anschluss überprüfen und weitere Schritte einleiten.» Beispielsweise wird sie Situationen auf dem Pausenplatz verstärkter beobachten oder mit dem vermeintlich betroffenen Kind direkt Kontakt aufnehmen. Erhärte sich der Verdacht, wird das Gespräch gesucht und nächste Schritte eingeleitet.

Neben der Einführung der Meldeplattform werden Lehrpersonen mittels Projektunterlagen geschult. «Es ist wichtig, dass Erwachsene im Sinne der Prävention mit einbezogen werden», sagt Schaufelberger Knecht.

Man sei sich bewusst, dass die Plattform auch ein gewisses Missbrauchspotenzial habe: «Kinder könnten Fake-Meldungen erfassen, weil sie sich einen Spass erlauben wollen.» Deshalb werde die Schulsozialarbeiterin bei Verdachtsfällen mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen müssen.

Pro Juventute, die das Projekt zusammen mit Radix Schweizerische Gesundheitsstiftung, dem Schulsozialarbeitsverband und dem Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz betreibt, wird das Projekt Ende 2022 auswerten. Fällt das Fazit positiv aus, ist ein breiterer Einsatz in der Schweiz geplant.

Die Plattform ist auf www.147.ch zu finden.