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Trotz strengem Dresscode
Wie die weiblichen Royals die Queen modisch würdigten

Stilvoller Auftritt: Meghan, Herzogin von Sussex (links), Königsgemahlin Camilla, Prinzessin Catherine von Wales, Prinz George, Prinzessin Charlotte und Sophie, Herzogin von Wessex, an der Trauerfeier der Queen (19. September 2022).
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Geschätzt 4 Milliarden Menschen verfolgten am Montag laut der BBC das spektakuläre Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. Sicherlich, um sich von der verstorbenen Monarchin zu verabschieden – doch die Augen waren ebenso kritisch auf die Trauerkleidung der 2000 Trauergäste gerichtet, die sich in der Westminster Abbey einfanden, um der Queen die letzte Ehre zu erweisen.

Dabei lag der Fokus auf der Royal Family. So beschäftigte die britischen Medien tagelang die Frage, ob Prinz Harry als nicht amtierender Royal dennoch seine Militäruniform tragen darf (er durfte nicht), doch auch über die Kleider- und Designerwahl von Herzogin Meghan, Prinzessin Catherine und Co. wurde wild spekuliert.

Natürlich gibt es bei Beerdigungen modetechnisch keinen besonders grossen Spielraum – die Kleidung muss schwarz oder zumindest in dunklen Tönen gehalten sein, sollte nicht zu stark auffallen und auch nicht zu viel Haut entblössen. Ein Staatsbegräbnis, das einer Monarchin wie Queen Elizabeth II würdig ist, erfordert einen nochmals weitaus strengeren Dresscode. Hier wird von der Öffentlichkeit und Royal-Experten jedes noch so kleine Detail unter die Lupe genommen, von der Breite der Hutkrempe bis zur Stärke des Augen-Make-ups oder zur Farbe der Strumpfhose. 

Laut «Debrett’s», dem führenden britischen Herausgeber von Ratgebern zu Dresscodes bei aristokratischen Anlässen, müssten Gäste eines Staatsbegräbnisses allesamt Schwarz tragen. Während Männer zwischen ihrer Militäruniform und einem schwarzen «Morning Coat», einem festlichen Tagesanzug, wählen könnten, dürften Frauen lediglich schwarze, knielange Kleider oder Mäntel, schwarze Hüte und Gesichtsschleier tragen. Doch trotz dieses strikten Protokolls fanden vor allem die weiblichen Royals am Montag subtile Wege, der verstorbenen Monarchin durch ihre Outfitwahl einen persönlichen Tribut zu zollen.

Prinzessin Catherine: Netzschleier und Perlen

Prinzessin Catherine, berühmt für ihre Eleganz und Stilsicherheit, trug ein schwarzes, massgeschneidertes Mantelkleid des britischen Labels Alexander McQueen. Auf ihrem Kopf trug sie einen schwarzen, breitkrempigen Hut, an dem ein kinnlanger Netzschleier befestigt war.

War der schwarze Vollschleier früher bei königlichen Beerdigungen ein Muss, ist er heute optional und viel kürzer und moderner geworden. Der Trauerschleier ist nicht nur praktisch, weil er das Gesicht der Trägerin verdeckt und man so etwas weniger exponiert ist – er ist auch ein symbolisches Accessoire, das tiefe Trauer ausdrückt. 

Prinzessin Catherine trug einen breitkrempigen Hut mit einem kinnlangen Gesichtsschleier.

An der Beerdigung schmückten sich Catherine wie auch Meghan zudem mit Perlen. Das ist kein Zufall, denn die subtilen Edelsteine sind seit der Herrschaft von Königin Victoria ein Zeichen der Trauer. Das rührt daher, dass die Monarchin nach dem Tod ihres Mannes Prinz Albert so traurig war, dass sie für den Rest ihres Lebens – also 40 Jahre lang – nur noch Schwarz trug.

Erst mit der Zeit durchbrach sie das ewige Dunkel mit den farblosen, hellen Edelsteinen, die ihre Tränen symbolisieren sollten. Seither hat Perlenschmuck bei trauernden Royals Tradition. «Es geht um die Zurückhaltung bei Farben, und ausserdem sind Perlen nicht glitzernd oder schrill», sagt die Schmuckhistorikerin Vivienne Becker zur «Vogue». «Wenn man Perlen wählt, ist man zurückhaltend und respektvoll.»

Als rührende Hommage an Königin Elizabeth II. wählte Catherine jedoch jenen geschichtsträchtigen Perlenschmuck aus, den ihr die Queen selbst vererbt hatte. Die zarten, tropfenförmigen Ohrringe aus Perlen und Diamanten hatte der Scheich von Bahrain der damaligen Prinzessin Elizabeth und dem damaligen Leutnant Philip Mountbatten bei ihrer Hochzeit geschenkt.

Catherines Hals zierte eine vierreihige japanische Perlenkette, ein Stück, das sie erstmals 2017 zur Feier des 70. Hochzeitstages des Königspaares getragen hatte. Es handelt sich nicht nur um dieselbe Schmuck­kombination, die Catherine bereits letztes Jahr bei der Beerdigung von Prinz Philip trug – die Queen hatte die Kette auch einst Prinzessin Diana ausgeliehen. 

Herzogin Meghan: Ohrringe der Queen

Meghan, Herzogin von Sussex, trug schlichte Perlen- und Diamantenohrringe, die ihr die Queen geschenkt hatte.

Auch Meghan, Herzogin von Sussex, setzte bei ihrer Outfitwahl auf sentimentale Stücke, die sie mit der Queen verband. Ihre dezenten Perlen- und Diamantenohrringe hatte ihr die Königin 2018 vor ihrem ersten gemeinsamen öffentlichen Auftritt geschenkt, und sie sollen aus der persönlichen Schmucksammlung der Queen stammen.

Meghans fliessendes Capekleid von der britischen Designerin Stella McCartney dürfte Royal-Fans ebenfalls bekannt vorkommen. Meghan hatte das Kleid in einer dunkelblauen Version bereits im Jahr 2018 zu einem Konzert anlässlich des 92. Geburtstags der Queen getragen.

Meghan trug das Capekleid von Stella McCartney bereits 2018 in einer dunkelblauen Version.

Queen Consort Camilla: Elizabeths Lieblingstasche

Königsgemahlin Camilla, die von Queen Elisabeth II kurz vor ihrem Tod den Titel «Queen Consort» verliehen bekam, ehrte die verstorbene Monarchin ebenfalls mit ihrer Accessoires-Wahl. So trug Camilla einen mit schwarzen Blumen verzierten Fascinator samt Netzschleier, in der Hand hielt sie eine Clutch des Londoner Labels Launer – die Lieblingshandtaschenmarke der Queen, die Hunderte Launer-Taschen besessen haben soll. 

Die Queen soll Königsgemahlin Camilla die Hesse-Diamond-Jubilee-Brosche zur Hochzeit mit König Charles III. geschenkt haben.

Camillas schwarzes Mantelkleid zierte eine auffällige, diamantene Brosche, die die Queen ihr vermutlich 2005 zur Hochzeit mit König Charles III. geschenkt hatte. Bei dem Schmuckstück handelt es sich um die sogenannte Hesse-Diamond-Jubilee-Brosche, eine herzförmige Brosche, die die Zahl 60 in kyrillischen Buchstaben zeigt und mit Diamanten und drei Saphiren besetzt ist. Königin Victoria hatte die Brosche 1897 zum Diamond Jubilee, also zum 60. Regierungsjubiläum, von ihren Enkeln erhalten.

Wie die britische Zeitung «Metro» vermutet, hat Camilla die Brosche womöglich gewählt, um auf die Tatsache anzuspielen, dass Königin Elizabeth II. mit über 70 Jahren an der Spitze des Vereinigten Königreichs die am längsten regierende britische Monarchin war – und damit auch Königin Victoria überholte, die 63 Jahre lang regiert hatte.

Prinzessin Charlotte: Die dezente Brosche

Prinzessin Charlotte steckte sich eine kleine Brosche in Form eines Hufeisens an ihren Mantel.

Und selbst Prinzessin Charlotte erinnerte mit einem fast nicht erkennbaren Schmuckstück an ihre geliebte Urgrossmutter. Die siebenjährige Prinzessin trug eine diamantene Brosche in Form eines Hufeisens, ein Geschenk von Queen Elizabeth II. Denn gemäss Berichten soll die verstorbene Queen und Prinzessin Charlotte ihre Liebe zu Pferden verbunden haben.