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Wenn der Parkplatz für das Auto zu klein geworden ist

Dicht an dicht stehen die Autos im Parkhaus Schanz in Rapperswil-Jona. Die Parkfelder entsprechen der emfohlenenen Norm von 2,5 Metern Breite. Eng ist es trotzdem.

Die Autos werden immer grösser, aber die Parkhäuser nicht. Unzählige Kratzer an den Säulen der Parkhäuser erzählen die Geschichte dazu. Selbst kleine Autos sind nicht mehr das, was sie mal waren. Vergleicht man etwa das alte Modell des Mini Cooper mit dem neuen, zeigt sich in der Breite ein Unterschied von fast 30 Zentimetern. Fast 1,7 Meter ist der Stadtflitzer breit. War der Opel Kadett in den 1960er-Jahren noch 1,47 Meter breit, ist der Opel Astra vom letzten Jahr ganze 35 Zentimeter breiter. Die in der Schweiz beliebten SUV, wie Porsche Cayenne oder Range Rover sind fast zwei Meter breit.

Der Schweizerische Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute (VSS) hat für Parkfelder eine Norm von 2,5 Metern ausgearbeitet. Bei 2 Meter breiten Autos bleibt da nicht mehr viel auf beiden Seiten. Kein Wunder bleibt da ab und zu ein Spiegel hängen. Kommt dazu, dass viele ältere Parkhäuser über Breiten von nur 2,2 Metern verfügen. Problematisch wird es auch mit dem Aussteigen. Dünner ist die Menschheit schliesslich nicht geworden.

Über drei Meter breite Felder

Auf die veränderte Situaton reagiert haben die Besitzer des Einkaufszentrums Frohsinn in Uznach. Bis zu 3,3 Meter breite Parkplätze finden die Kunden hier nach einer Umgestaltung vor. Wie André Vecellio von der Streuli Immobilien AG gegenüber der «Südostschweiz» sagt, gab es in der Vergangnheit vereinzelte Meldungen von abgebrochenen Spiegeln und kleineren Unfällen. Auch hätten grosse Autos öfters zwei Felder blockiert. Durch die grösseren Parkfelder nahm die Streuli Immobilien AG die Streichung einiger Parkplätze in Kauf. Diese wurden allerdings im Aussenbreich kompensiert.

In der Region macht das Beispiel bisher noch keine Schule. Die Stadt Rapperswil-Jona hält sich in ihren Parkhäusern, unter anderem Schanz und See, an die VSS-Norm. «90 Prozent des Schweizerischen Fahrzeugparks kann gemäss VSS in dieser Parkfeldgrösse parkieren», sagt Stadtschreiber Hansjörg Goldener. Entsprechend sieht die Stadt keinen Grund eine Änderung bei den Parkplatzgrössen durchzuführen. Ausserdem würde damit in Anbetracht des steigenden Verkehrsaufkommens die Gesamtzahl der Parkplätze reduziert, gibt Goldener zu bedenken.

Rapperswil-Jona geht noch einen anderen Weg. Die Stadt fördere die Lademöglichkeiten von Elektroautos und habe an verschiedenen Orten entsprechende Anlagen installiert, sagt Goldener.

Grossverteiler passen sich an

Die Migros hält sich bei neuen Parkplätzen an die vorgegebene Norm von mindestens 2,5 Metern, wie Mediensprecher Francesco Laratta sagt. Teilweise seien die Felder auch 2,8 Meter breit. Auch Coop hält mit der Entwicklung der Autos Schritt. Bei einigen neuen Projekten am Zürichsee wurden jüngst auch grössere Felder eingeplant, sagt Mediensprecher Ramón Gander. Doch er gibt ebenfalls zu bendenken, dass für Coop die Anzahl Parkplätze vorgehe, gerade an Orten, wo der Platz beschränkt sei.