Australian OpenDjokovic holt souverän 18. Grand-Slam-Titel +++ Osaka ohne Mühe zum Titel +++
Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres ist beendet. Hier erfahren Sie alles, was in Melbourne auf aber auch neben dem Platz passierte.
Thiem scheidet aus
US-Open-Champion Dominic Thiem ist bei den Australian Open der Tennisprofis überraschend bereits im Achtelfinal ausgeschieden. Der Weltranglisten-Dritte aus Österreich verlor am Sonntag in Melbourne gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow mit 4:6, 4:6, 0:6 und war dabei weitgehend chancenlos. Zwei Tage nach dem Fünfsatzsieg gegen den Australier Nick Kyrgios wirkte der 27 Jahre alte Thiem angeschlagen und kraftlos.
Die Partie in der Rod Laver Arena dauerte nur 2:01 Stunden, dann verwandelte Dimitrow seinen zweiten Matchball. Im vergangenen Jahr hatte Thiem in Melbourne noch im Finale gestanden. Dimitrow trifft nun im Viertelfinale auf den russischen Überraschungs-Qualifikanten Aslan Karazew. (dpa)
Williams und Osaka siegen
Die Botschaft auf ihrem T-Shirt war eindeutig. «Unstoppable queen» stand in goldenen Buchstaben auf dem dunklen Oberteil, das Serena Williams nach ihrem Viertelfinal-Einzug bei den Australian Open in der Pressekonferenz trug. Auf ihrem Weg zum ersehnten 24. Grand-Slam-Titel hat sich die Topfavoritin am Sonntag in Melbourne auch von der zuletzt so formstarken Aryna Sabalenka aus Belarus nicht stoppen lassen. Die 39 Jahre alte Amerikanerin gewann im Achtelfinal mit 6:4, 2:6, 6:4 und ist nur noch drei Siege von der Einstellung des Grand-Slam-Rekords der wegen ihrer schwulen- und lesbenfeindlichen Aussagen umstrittenen Australierin Margaret Court entfernt. Williams trifft auf der Jagd nach dem 24. Grand-Slam-Einzeltitel auf die Rumänin Simona Halep, die sich 3:6, 6:1, 6:4 gegen French-Open-Siegerin Iga Swiatek aus Polen behaupten konnte.
Vor Williams hatten beim ersten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison bereits Naomi Osaka aus Japan und Hsieh Su-Wei aus Taiwan das Achtelfinale überstanden. US-Open-Champion Osaka rang in einem hochklassigen Spiel Vorjahresfinalistin Garbine Muguruza aus Spanien mit 4:6, 6:4, 7:5 nieder. Die 23-Jährige wehrte im dritten Satz beim Stand von 3:5 zwei Matchbälle ab. (dpa)
Selbstkritische Bencic: «Machte Fehler wie nie in meinem Leben»
Belinda Bencic ist wie schon im Vorjahr in der dritten Runde des Australian Open gescheitert. Und gegen die formstarke Elise Mertens (WTA 16), die in der Vorwoche schon das Vorbereitungsturnier in Melbourne gewonnen hatte, war sie beim 2:6, 1:6 ähnlich chancenlos wie 2020 gegen die Estin Annett Kontaveit (0:6, 1:6). Nur gerade 62 Minuten dauerte die Lektion von Mertens in der leeren Rod Laver Arena, sie gewann fast doppelt so viele Punkte (55 gegenüber 29).
Bencic hatte erneut grosse Mühe beim Aufschlag und beim Return. Und anders als in der Runde zuvor gegen Swetlana Kusnezowa schaffte sie es gegen die von der Grundlinie sehr aggressiv aufspielende Belgierin auch nicht, in den Ballwechseln die Initiative zu übernehmen. Sie kassierte fünf Breaks und konnte sich keinen einzigen Breakball erspielen. Damit sind am Australian Open alle Schweizer ausgeschieden.
«In allem viel schlechter»
Bencic zeigte sich nach dem Spiel sehr selbstkritisch: «Ich machte Fehler wie noch nie in meinem Leben», sagte die Ostschweizerin. «Ich war in allem viel schlechter als sie, und das ergab einen grossen Unterschied.» Vor allem der Aufschlag habe ihr grosse Mühe bereitet, wie schon in den Partien zuvor. «Ich fand beim Service nie den Rhythmus, auch im Training nicht. Das hing auch mit der Quarantäne zusammen. Das Erste, was man verliert, wenn man länger nicht spielt, ist der Aufschlag. Dann der Return. Das war bei mir der Fall.»
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Trotzdem sieht sie auch positive Punkte: «Ich bin froh, dass ich mich mit viel Herz durch die ersten zwei Matches durchkämpfen konnte. Jetzt geht es zurück an die Arbeit. Viele Matches spielen, trainieren.»
Geplant ist, dass sie nächste Woche beim WTA-500-Turnier in Adelaide antritt. «Allerdings wissen wir nicht, was die Quarantäne bedeutet. Ob wir überhaupt nach Adelaide reisen dürfen oder ob das Turnier sogar hier stattfindet.» Die nächsten Tage werde sie jedenfalls in Melbourne bleiben und zur Anlage pendeln, um dort zu trainieren. «Nach draussen dürfen wir ja nicht. Aber das sind wir uns inzwischen gewöhnt.» (sg.)
Weltranglisten-Zweiter Nadal im Achtelfinal
Ohne Satzverlust ist der Weltranglisten-Zweite Rafael Nadal in den Achtelfinal eingezogen. Der 34-jährige Tennisprofi aus Spanien entschied am Samstag das Duell zweier Linkshänder mit dem Briten Cameron Norrie 7:5, 6:2, 7:5 für sich. Nadal steht zum 14. Mal im Achtelfinal von Melbourne und zum 49. Mal bei einem Grand-Slam-Turnier unter den besten 16. Nach 2:14 Stunden nutzte der Turniersieger von 2009 seinen ersten Matchball. Nadal strebt seinen 21. Titel bei einem der vier bedeutendsten Turniere an. Damit wäre er alleiniger Rekordhalter vor dem Schweizer Roger Federer, der in diesem Jahr verletzungsbedingt abgesagt hat. (dpa)
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Trainingspause für verletzten Djokovic
Der angeschlagene Titelverteidiger Novak Djokovic hat wegen seiner Bauchmuskelverletzung am Samstag auf eine Trainingseinheit verzichtet. Ob der achtfache Turniersieger am Sonntag zu seinem Achtelfinal gegen den kanadischen Tennisprofi Milos Raonic antreten kann, schien zunächst weiter offen. Djokovics Trainer Goran Ivanisevic bestätigte dem amerikanischen Sender ESPN, dass sich der 33-jährige Serbe am Samstag erneut medizinisch untersuchen lassen wollte.
Die Turnierorganisatoren nahmen beim Erstellen des Spielplans jedenfalls Rücksicht und setzten Djokovics Achtelfinal gegen Raonic als letztes Spiel am Sonntag (ca. 11 Uhr MEZ) in der Rod-Laver-Arena an. Djokovic hatte sich in seiner Drittrunden-Partie gegen den Amerikaner Taylor Fritz eine Bauchmuskelverletzung zugezogen, aber weitergespielt und 7:6 (7:1), 6:4, 3:6, 4:6, 6:2 gewonnen. Auf dem Platz hatte Djokovic gesagt: «Ich weiss nicht, ob ich mich in weniger als zwei Tagen davon erholen werde.» (dpa)
Barty und Rogers komplettieren Achtelfinals
Die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty ist in den Achtelfinal Open eingezogen. Die 24 Jahre alte Australierin gewann am Samstag gegen die Russin Jekaterina Alexandrowa 6:2, 6:4. Bei dem Grand-Slam-Tennisturnier in Melbourne trifft die French-Open-Siegerin von 2019 nun auf Shelby Rogers. Die US-Amerikanerin setzte sich gegen die an Nummer 21 gesetzte Anett Kontaveit aus Estland mit 6:4, 6:3 durch und komplettierte damit die Achtelfinals. (dpa)
Medwedew nach fünf Sätzen im Achtelfinal
Mitfavorit Daniil Medwedew hat das Drittrunden-Aus nur mit sehr viel Mühe abwenden können. Der Weltranglisten-Vierte rang am Samstag den Serben Filip Krajinovic mit 6:3, 6:3, 4:6, 3:6, 6:0 nieder und zog damit in den Achtelfinal ein. Zwei Tage nach seinem 25. Geburtstag benötigte der Russe 3:06 Stunden für seinen Erfolg. Im Achtelfinal trifft er nun auf den Amerikaner Mackenzie McDonald.
Für Medwedew war es der 17. Sieg in Serie. Zum Ende des vergangenen Tennis-Jahres hatte der Russe das Masters-1000-Event in Paris und die ATP Finals in London gewonnen.
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Rublew und Tsitsipas locker
Deutlich weniger Mühe als Medwedew hatte sein Landsmann Andrej Rublew, der den spanischen Routinier Feliciano Lopez 7:5, 6:2, 6:3 bezwang. Er trifft jetzt auf den Norweger Casper Ruud. Im Viertelfinal könnte es dann zum mit Spannung erwarteten Russen-Duell Medwedew gegen Rublew kommen.
Der an Nummer fünf gesetzte Stefanos Tsitsipas zog ebenfalls ohne Mühe in den Achtelfinal ein. Der Grieche siegte gegen den Schweden Mikael Ymer 6:4, 6:1, 6:1. (dpa)
Mitfavoritin Switolina weiter
Mitfavoritin Jelina Switolina hat ohne grosse Mühe den Achtelfinal erreicht. Die 26-jährige Ukrainerin gewann am Samstag gegen die Kasachin Julia Putinzewa 6:4, 6:0. Die an Nummer fünf gesetzte Switolina bekommt es beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison jetzt mit der Amerikanerin Jessica Pegula zu tun.
Ausgeschieden ist dagegen Karolina Pliskova. Die an Nummer sechs gesetzte Tschechin verlor gegen ihre Landsfrau Karolina Muchova 5:7, 5:7 und gab dabei im zweiten Satz eine 5:0-Führung noch aus der Hand.
Etwas überraschend ausgeschieden ist auch Geheimfavoritin Kaia Kanepi. Die Estin, die in der zweiten Runde Titelverteidigerin Sofia Kenin aus den USA ausgeschaltet hatte, verlor gegen die Kroatin Donna Vekic 7:5, 6:7 (5:7), 4:6 und vergab dabei im zweiten Satz sogar einen Matchball. Vekic trifft nun im Achtelfinal auf Jennifer Brady aus den USA. (dpa)
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Angeschlagener Djokovic kämpft sich weiter
Nach etwas Startschwierigkeiten sah es danach aus, als würde Novak Djokovic gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz mehr oder weniger mühelos in den Achtelfinal des Australian Open einziehen. Doch der verspielte Vorsprung im ersten Satz, den er erst im Tiebreak gewann, war verglichen mit dem, was sich ab dem dritten Satz abspielte, nur ein Problemchen. Denn bei 2:0-Satzvorsprung musste sich der Serbe pflegen lassen — Probleme an den Bauchmuskeln. Von da an ging fast nichts mehr, die Geschwindigkeit seiner Aufschläge nahm im Durchschnitt um 10 km/h ab.
Fritz nutzte die Gelegenheit, glich nach Sätzen aus. Kurz vorher, um 23.30 Uhr hatte die Partie unterbrochen werden müssen, damit das Publikum nach Hause konnte, denn ab Mitternacht Ortszeit begann der neuerliche, fünftägige Lockdown im Bundesstaat Victoria. Die Pause dürfte Djokovic entgegengekommen sein, schliesslich brachte er seine ersten Aufschlagsspiele im Entscheidungssatz locker durch. Und nicht nur das: Tatsächlich gelang dem Weltranglistenersten das Break zum 4:2. Diesen Vorsprung gab er nicht mehr her, sodass er zum Schluss die Weltnummer 31 nach 3 Stunden und 25 Minuten 7:6, 6:4, 3:6, 4:6, 6:2 besiegte. Wie erleichtert der 33-Jährige war, zeigten seine Freudenschreie nach verwertetem Matchball.
Im Achtelfinal von Melbourne trifft Djokovic auf den Kanadier Milos Raonic, falls er sich körperlich erholt. Er habe sich eine Zerrung zugezogen, sagte er nach seinem Sieg. «Ich weiss nicht, ob ich gegen Raonic werde antreten können.» (fas)
Thiem mit Ach und Krach
Der US-Open-Sieger und Vorjahresfinalist Dominic Thiem ist nach einem Tennis-Spektakel gegen den Australier Nick Kyrgios in den Achtelfinal eingezogen. Der 26 Jahre alte Österreicher bezwang am Freitag nach einem 0:2-Satzverlust Kyrgios noch mit 4:6, 4:6, 6:3, 6:4, 6:4. Nach 3:21 Stunden verwandelte Thiem seinen ersten Matchball. Im Achtelfinal trifft er am Sonntag auf den an Nummer 18 gesetzten Bulgaren Grigor Dimitrow, der beim Stand von 6:0, 1:0 aus seiner Sicht von der Aufgabe des Spaniers Pablo Carreno Busta profitiert.
Gerade noch einmal gut gegangen: Dominic Thiem. (Foto: Hamish Blair/Keystone)
Alexander Zverev hat sich mit einem souveränen Sieg gegen Adrian Mannarino in den Achtelfinal gespielt. Der Deutsche bezwang den Franzosen 6:3, 6:3, 6:1.
Mit Diego Schwartzman ist der erste Top-10-Spieler bei den Männern ausgeschieden. Der argentinische Halbfinalist der French Open des vergangenen Jahres verlor gegen den russischen Qualifikanten Aslan Karazew klar mit 3:6, 3:6, 3:6. (dpa/heg)
Favoritinnen setzen sich durch
Vorjahresfinalistin Garbine Muguruza ist mit einer beeindruckenden Leistung in den Achtelfinal eingezogen. Die 27 Jahre alte Spanierin gewann am Freitag gegen Sarina Dijas aus Kasachstan mit 6:1, 6:1. Muguruza benötigte lediglich 56 Minuten für ihren Erfolg. Im Kampf um den Einzug in den Viertelfinal trifft Muguruza auf die US-Open-Siegerin Naomi Osaka. Die Japanerin setzte sich gegen Ons Jabeur aus Tunesien mit 6:3, 6:2 durch.
Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden auch die an Nummer sieben gesetzte Weissrussin Aryna Sabalenka (6:3, 6:1 gegen die Amerikanerin Ann Li) und die an Nummer 10 gesetzte Amerikanerin Serena Williams (7:6, 6:2 gegen Anastassija Potapowa aus Russland). (dpa/heg)
Zuschauerin zeigt Nadal den Mittelfinger
Rafael Nadal hat das Duell mit dem US-amerikanischen Qualifikanten Michael Mmoh für sich entschieden. Der Weltranglistenzweite gewann gegen die Nummer 177 der Welt 6:1, 6:4, 6:2 und steht am Australian Open zum 15. Mal in der 3. Runde. Dort trifft der Melbourne-Champion von 2009 auf den britischen Linkshänder Cameron Norrie (ATP 69).
Kurioses ereignete sich, als Nadal zum Gewinn des zweiten Satzes aufschlagen wollte. Eine Zuschauerin zeigte ihm mehrmals den Mittelfinger, der Mallorquiner reagierte aber ziemlich cool. Die offensichtlich angetrunkene Frau musste schliesslich die Rod-Laver-Arena verlassen.
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(dpa/kai)
Bencic siegt mit 5. Matchball
Mit einer starken Kampfleistung kompensierte Belinda Bencic gegen Swetlana Kusnezowa (WTA 37) ihre spielerische Unkonstanz und steht als einzige Schweizerin in Runde 3. In der Nacht auf Donnerstag brauchte sie 2:39 Stunden, um mit 7:5, 2:6, 6:4 weiterzukommen. Nun trifft sie in der Nacht auf Samstag erstmals auf die Belgierin Elise Mertens, die als Nummer 16 vier Ränge hinter ihr klassiert ist.
«Ich fühlte mich nicht grossartig und erreichte nicht das gewünschte Niveau», sagte Bencic im Platzinterview. «Aber ich kämpfte und genoss es, endlich wieder einmal vor vielen Zuschauern zu spielen.» Sie hatte solid begonnen, liess im zweiten Durchgang aber nach. Der dritte Satz wurde zum Krimi. Erst führte Bencic 2:0 und hatte drei Breakbälle zum 3:1, geriet dann aber selber mit zwei Aufschlagverlusten 2:3 in Rückstand. Dann gewann sie jedoch die folgenden drei Games, schlug zum Sieg auf, hatte drei Matchbälle – und vergab alle, einen mit einem Doppelfehler. Noch einmal wurde sie gebreakt, noch einmal war alles offen. Bencic blieb aber kühl, erzwang zwei weitere Matchbälle und verwertete den insgesamt fünften zum Sieg.
Die St. Gallerin hatte sich nach dem zweiten Satz an beiden Füssen behandeln lassen. Sie werde sich nun vor allem entspannen und erholen vor ihrer nächsten Partie, blickte sie voraus. (rst)
Titelverteidigerin gescheitert
Vorjahressiegerin Sofia Kenin aus den USA ist bereits in der 2. Runde ausgeschieden. Die 22-Jährige verlor gegen die Estin Kaia Kanepi deutlich mit 3:6, 2:6 und war dabei völlig ohne Chance. Kanepi unterstrich dagegen ihre Rolle als Geheimfavoritin. Die 35-Jährige ist zwar nur die Nummer 65 der Welt, zeigt aber bereits seit einiger Zeit Topleistungen. Gegen Ende des vergangenen Jahres gewann sie zwei kleinere ITF-Turniere, bei einem der drei Vorbereitungsturniere auf die Australian Open verlor sie in der vergangenen Woche erst im Final gegen die Belgierin Elise Mertens.
Besser machte es die Weltnummer 1 Ashleigh Barty. Die Australierin gewann das einheimische Duell gegen Daria Gavrilova, die mit einer Wildcard angetreten war, 6:1, 7:6. (dpa/heg)
Tsitsipas mit Mühe
Stefanos Tsitsipas wäre in der 2. Runde beinahe ausgeschieden. Der 22-jährige Grieche musste beim 6:7, 6:4, 6:1, 6:7, 6:4-Sieg gegen den australischen Wildcard-Inhaber Thanasi Kokkinakis über fünf Sätze gehen. Die Entscheidung im letzten Durchgang fiel beim Stand von 2:2, als Kokkinakis seinen Aufschlag verlor und das Break zum 2:3 kassierte. Dieses konnte er nicht mehr wettmachen und verlor die Partie nach viereinhalb Stunden. (heg)
Wenn das Hawk-Eye «Kia» statt «out» ruft
An revolutionären Ideen hat es dem Tennis in letzter Zeit beileibe nicht gefehlt. Neue Zählweisen, neue Turnierformate, neue Regeln werden geprüft und wieder verworfen. Was nun aber Ben Figueiredo, der Direktor des Hawk-eye-Systems, in Australien skizzierte, dürfte nicht nur konservativen Traditionalisten die Haare zu Berge stehen lassen.
Nicht genug damit, dass am Australian Open dieses System alle Linienrichterinnen und Linienrichter überflüssig gemacht hat – nun soll es, geht es nach Herrn Figueiredo, auch noch als zusätzliche Einnahmequelle vermarktet werden.
Statt bei fehlerhaften Bällen über die Lautsprecher wie gewohnt «Out!» oder «Fault!» einzuspielen, könnte man doch diese Begriffe durch Sponsorennamen ersetzen, schlug er in australischen Zeitungen tatsächlich vor. Landet der Ball neben der Linie, könnte seiner Meinung nach beispielsweise auch «Kia!», «Rolex!» oder «Ralph Lauren!» durchs Stadion erschallen.
Figueiredo ist zwar realistisch genug, um zu bezweifeln, dass eines der vier Grand-Slam-Turniere diese Idee aufgreifen könnte. Kleinere Anlässe, die um jedes zusätzliche Einkommen froh sind, könnten aber hier sehr wohl Interesse zeigen, glaubt er.
Klar scheint jedenfalls, dass das System so zuverlässig ist, dass es sich auch nach der Pandemie etablieren dürfte. Womit dem Tennis neben dem Linienüberwachungspersonal eine andere Exklusivität abhanden kommen würde – der Videobeweis. Ade, schöne, alte Tenniswelt. (rst)
Stan Wawrinka vergibt drei Matchbälle
Stan Wawrinka holte gegen den Ungaren Marton Fucsovics einen 0:2-Satzrückstand auf und kämpfte sich bis ins Tiebreak des 5. Satzes. Trotzdem musste sich der Sieger von 2014 bereits in Runde 2 verabschieden. Beim 5:7, 1:6, 6:4, 6:2, 6:8 (9:11) vergab er im Tiebreak drei Matchbälle. Damit ist vom Schweizer Quartett nur noch Belinda Bencic übrig, die in der Nacht auf Donnerstag um 1 Uhr gegen die Russin Swetlana Kusnetsowa wieder im Einsatz steht.
Stan Wawrinka analysierte im Interview im Medienraum seine Niederlage trocken. «Es war hart, fünf Sätze, vier Stunden. Er ist immer ein schwieriger Gegner, wir hatten schon einige Male gespielt, und es waren immer harte Matches. So auch wieder heute.»
«Ich fand nicht mein bestes Niveau, aber ich kämpfte und hatte einige Chancen, die Partie zu gewinnen. Ich spielte etwas zögerlich bei meinen Matchbällen.» Er habe sich nicht gut bewegt, aber das hatte er erwartet. Es sei eine gute Reise gewesen, er habe viel trainieren und sein Niveau steigern können, nachdem er in der Schweiz an Corona erkrankt war. Er sei mit den vier, fünf Wochen in Australien sehr zufrieden. Seine nächsten Stationen sind Rotterdam, Doha und Dubai.
Er habe in der Endphase etwas zu abwartend gespielt anstatt voll auf Winner zu gehen. Das brachte Fucsovics ins Spiel zurück. Aber der Ungare kämpfte gut, sei ein zäher Spieler und verdiente den Sieg. (rst)
Zverev in drei Sätzen weiter
Alexander Zverev hat es in die dritte Runde geschafft. Der 23-jährige Deutsche setzte sich am Mittwoch gegen den amerikanischen Qualifikanten Maxime Cressy mit 7:5, 6:4, 6:3 durch. Im ersten Duell mit der Nummer 172 der Weltrangliste nutzte Zverev nach 2:04 Stunden seinen zweiten Matchball. Im Kampf um den Einzug in den Achtelfinal trifft der Weltranglisten-Siebte auf den französischen Linkshänder Adrian Mannarino. (dpa)
Osaka, Swiatek und Halep in Runde drei
Nach der 23-fachen Grand-Slam-Turniersiegerin Serena Williams haben auch die aktuelle US-Open-Gewinnerin Naomi Osaka, French-Open-Titelträgerin Iga Swiatek und die an Nummer zwei gesetzte Simona Halep die dritte Runde erreicht. Die 23-jährige Japanerin Osaka gewann am Mittwoch gegen Caroline Garcia aus Frankreich 6:2, 6:3. Die Polin Swiatek setzte sich gegen Camila Giorgi aus Italien ebenso souverän mit 6:2, 6:4 durch. Halep, die 2018 das French Open und 2019 in Wimbledon gewann, hatte beim 4:6, 6:4, 7:5 gegen die Australierin Ajla Tomljanovic deutlich mehr Mühe. (dpa)
Titelverteidiger Djokovic müht sich weiter
Nach einem Satzverlust hat der Weltranglisten-Erste und Titelverteidiger Novak Djokovic beim Australian Open die dritte Runde erreicht. Der 33-jährige Tennisprofi aus Serbien rang am Mittwoch den US-Amerikaner Frances Tiafoe mit 6:3, 6:7 (3:7), 7:6 (7:2), 6:3 nieder. «Es war ein sehr harter Match und ein grosser Fight», sagte Djokovic im Siegerinterview in der Rod-Laver-Arena. Er schlug im dreieinhalbstündigen Match 26 Asse, Tiafoe 23.
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Thiem schlägt Köpfer
Dominic Thiem ist souverän in die dritte Runde eingezogen. Der an Nummer drei gesetzte Österreicher besiegte den Deutschen Dominik Koepfer mit 4:6, 0:6, 2:6. Nur im ersten Satz konnte Koepfer noch mit US-Open-Champion Thiem mithalten, der nach 1:39 Stunden seinen ersten Matchball verwandelte. (dpa)
dpa
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