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Swiss Indoors in Basel
Wawrinka scheitert nach grossem Kampf abrupt

Grosser Kampf, kleiner Lohn: Wawrinka verabschiedet sich nach dem Viertelfinal vom Basler Publikum.
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Das Ende kam für Stan Wawrinka abrupt. Eben hatte er im Tiebreak gegen Roberto Bautista-Agut (ATP 22) noch 5:3 geführt, doch vier Punkte später waren die Swiss Indoors für ihn beendet. Der 37-jährige Publikumsliebling schlug beim ersten Matchball zwar zuerst einen brillanten Lob, setzte dann aber einen Rückhandvolley ins Aus. Er verlor nach 2:09 Stunden 5:7, 6:7 (5:7) und verpasste seine dritten Halbfinals in Basel – es wären die ersten seit 2011 gewesen. Mit Bautista-Agut und Carlos Alcaraz stehen erstmals zwei Spanier unter den letzten vier in Basel. 

Das Publikum hatte dem dreifachen Grand-Slam-Sieger aus Lausanne auch vor seinem dritten Auftritt einen Heldenempfang bereitet. Und Wawrinka brauchte schon im ersten Game dessen Unterstützung. Vier Breakbälle konnte er noch abwehren, gegen den fünften war er machtlos. Als er dann auch noch vier Breakbälle zum 0:3 abwehren musste, drohte Ungemach. Doch wieder waren die Fans zur Stelle, das 1:2 wurde gefeiert wie ein Tor im Fussball. 

Und wichtig war dieses Game zum 1:2 tatsächlich, stoppte es doch den Schwung des Spaniers vorerst. Dafür beschwingte es die Zuschauer weiter, schon kreiste die La-Ola-Welle durch die St.-Jakobs-Halle. Wawrinka servierte nun solid, doch der 34-jährige Spanier hielt humorlos dagegen und schlug zu, als seine nächste Chance kam. Er schaffte im elften Game das zweite Break und sicherte sich den Startsatz nach 58 Minuten. Ebenso abrupt endete der zweite Satz, in dem der Spanier aber insgesamt stärker gewirkt, aber auch kein Break geschafft hatte. Seine Freude war riesig.

Alle Erwartungen übertroffen

Für Wawrinka waren die Swiss Indoors dennoch ein denkwürdiger Höhepunkt nach seiner einjährigen Verletzungspause und dem schwierigen Comeback, das im März in Marbella begonnen hatte. Sein 15. Start in Basel sei «völlig anders gewesen als alles, was ich hier je erlebt habe», sagte er schon nach dem Achtelfinal. «Ich habe dieses Jahr viel gelitten und kämpfte darum, wieder solche Emotionen zu erleben.» Aber dieses Turnier habe alle Erwartungen übertroffen.

Dass diese unvergleichliche Atmosphäre auch mit dem Rücktritt Roger Federers zu tun hatte, weiss auch er. «Ich verstehe die Traurigkeit und Enttäuschung, dass er nicht mehr hier spielen kann. Aber ich bin sehr glücklich über die Liebe, die ich vom Publikum erhalte. Das hatte ich so nicht erwartet, aber ich nehme, was ich erhalten kann.» Denn für ihn sei klar: «Solche Emotionen werde ich ausserhalb des Tennis nie mehr erleben.»

In Paris gegen Holger Rune

Warum er jetzt wieder grosse Partien spielen und sie auch gewinnen kann, begründete er so: «Wegen der ganzen Arbeit, die ich geleistet habe und die keiner gesehen hat. Wegen all der Stunden auf und neben dem Platz und dem Vertrauen, das ich mir langsam zurückholte. Ich wusste, das Comeback würde hart, aber ich war immer ein Kämpfer, der nie aufgab.» Er wisse, dass er nicht mehr viele Karrierejahre vor sich habe. «Aber wenn ich meine Linie durchziehe und richtig spiele, weiss ich, dass ich immer noch die Mehrheit der Partien gewinnen kann.»

Für den Lausanner geht es nächste Woche weiter am Masters-Turnier von Paris-Bercy, wo ihn die nächste schwierige Aufgabe erwartet: Er trifft gleich auf den dänischen Aufsteiger Holger Rune, der nach ihm in Basel auch noch einen Viertelfinal zu bestreiten hatte.