Russischen Forschern glückt ExperimentWassermelonen aus der Antarktis
Inmitten von Eis und Schnee ist es Agrarwissenschaftlern gelungen, sommerliche Früchte anzubauen. Das könnte auch für die Raumfahrt interessant sein.
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Die Forschung dieses Wissenschaftsteams trägt im wahrsten Sinne des Wortes Früchte: Forschenden des russischen Arctic and Antarctic Research Institute ist es auf der Polarstation Wostok gelungen, Wassermelonen anzubauen. Die Station in der Antarktis hält den Rekord für die niedrigste gemessene Bodentemperatur auf Erden: -89 Grad Celsius.
Wie das Institut mitteilt, haben die Wissenschaftler die ersten Melonen bereits im Juli geerntet.
Das Melonenexperiment ist Teil eines grösseren Agrarforschungsprojekts. Seit Februar 2020 bauen Forschende verschiedene Pflanzen auf der Polarstation an. So seien inmitten von Schnee und Eis bis anhin bereits Salat, Petersilie und Tomaten gediehen.
Mit dem Pflanzenanbau unter schwierigsten Bedingungen soll auch der potenzielle Anbau von Gemüse in Weltraumstationen oder zukünftigen Mondstationen erforscht werden, heisst es in der Mitteilung weiter.
Ohne Erde gewachsen
Die Früchte seien in einem speziellen Gewächshaus ohne Erde gepflanzt worden. Zum Einsatz sei ein System aus Erdersatz, Düngemittel, künstlicher Beleuchtung und Beheizung gekommen. Die Melonensamen wurden Anfang April gesetzt und Ende Mai von Hand bestäubt.
Bei den Wassermelonen handle es sich um die Astrachan-Sorte, die trotz Sauerstoffknappheit und niedrigem Atmosphärendruck gut gedeihe, heisst es bei der Nachrichtenagentur Reuters. Die Sorte wächst typischerweise in der gleichnamigen russischen Stadt an der Wolga, in der es im Sommer bis zu 40 Grad heiss wird.
Insgesamt ernteten die Polarforscher acht Früchte von sechs Pflanzen. Der Geschmack der Antarktismelonen sei «nicht schlechter» als der von herkömmlichen Melonen, sagt Andrey Teplyakov, ein Geophysiker des Arctic and Antarctic Research Institute. Und: «In naher Zukunft erwarten wir eine nicht weniger beeindruckende Gurkenernte.»
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