AboGefechte im KaukasusWarum Armenier und Aserbeidschaner wieder aufeinander schiessen
Die beiden Länder streiten seit 30 Jahren um die Region Berg-Karabach. Doch diesmal geht es nicht um den alten Zankapfel: Die verfeindeten Staaten greifen sich direkt an.

Im Kaukasus droht Krieg. Zwischen den Truppen der verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbeidschan kommt es seit Montag wieder zu Schusswechseln und Gefechten, vereinbarte Feuerpausen werden gebrochen. Die Regierungen der seit den frühen Neunzigerjahren tief verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken beschuldigten sich gegenseitig: Jerewan warf Aserbeidschan «Provokationen» vor. Aserbeidschanische Artillerie habe armenische Stellungen beschossen. Aserbeidschans Regierung in Baku sprach laut Reuters von armenischer Sabotage: «Die Verantwortung für die Situation liegt bei der militärisch-politischen Führung Armeniens.»