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Wahlkampf-Millionen aus Libyen
Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy droht neuer Prozess

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Auch wegen einer Verurteilung wegen illegaler Wahlkampffinanzierung im September 2021 legte Sarkozy Berufung ein.
Immer wieder hat es Sarkozy mit der Justiz zu tun, die zahlreichen Justizaffären des konservativen Politikers halten Frankreich seit Jahren in Atem.
Der Wahlkampf des ehemaligen französischen Präsidenten soll von Libyen finanziert worden sein. (Archivbild)
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In der Affäre um angebliche Wahlkampf-Millionen aus Libyen hat Frankreichs Finanzstaatsanwaltschaft Anklage gegen Ex-Präsident Nicolas Sarkozy und zwölf seiner Vertrauten erhoben. Sarkozy (68) werde die Veruntreuung öffentlicher Gelder, Bestechlichkeit, eine kriminelle Vereinigung sowie illegale Wahlkampffinanzierung vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Paris mit. Ob und wann es zu einem Prozess kommt, steht noch nicht fest.

Sarkozy und zwölf weitere Personen müssten sich vor Gericht verantworten, weil sie von der Regierung des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi mit Millionen Euro den letztendlich siegreichen Wahlkampf finanzieren liessen, erklärte die Finanzstaatsanwaltschaft PNF am Donnerstag.

Zu den zwölf Mitangeklagten gehören Sarkozys damaliger Budgetminister Éric Woerth, sein damaliger Bürochef Claude Guéant sowie Ex-Minister Brice Hortefeux.

Fall läuft seit zehn Jahren

Die Forderung der Staatsanwaltschaft nach einem Prozess entscheidet nicht darüber, ob das Verfahren fortgesetzt wird. Das letzte Wort in dem seit 2013 laufenden Fall haben die Ermittlungsrichter. Hintergrund für das Verfahren waren Hinweise, wonach für Sarkozys Wahlkampf 2007 illegal Geld vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geflossen sein soll.

Ein Zeuge hatte 2016 gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere – vom libyschen Regime vorbereitete – Koffer mit insgesamt fünf Millionen Euro ins Pariser Innenministerium gebracht, das damals von Sarkozy geführt wurde. Sarkozy, der von 2007 bis 2012 im Élyséepalast regierte, hatte die Vorwürfe bereits damals zurückgewiesen.

Nicht das einzige Justizverfahren

Für den affärengeplagten Sarkozy ist die Libyen-Affäre nicht das einzige Justizverfahren. Am kommenden Mittwoch fällt das Urteil in einem Berufungsverfahren gegen Sarkozy, bei dem er in erster Instanz wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Auch wegen einer Verurteilung wegen illegaler Wahlkampffinanzierung im September 2021 legte er Berufung ein.

Als Präsident war Sarkozy zunächst einer der engsten Verbündeten Gaddafis. Ab 2011 setzte er sich jedoch für den Sturz des libyschen Machthabers ein.

AFP/SDA/sys