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Anfang oder Ende?

Illustration eines grünen Buches mit dem Titel ’Die unangefangene Geschichte’ von Michael Anfang.
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Eines Tages fiel mir auf, dass die Menschen die meiste Zeit darauf warten, dass etwas vorbeigeht. Sie sehnen lauter Enden herbei, zum Beispiel das des Arbeitstags (Feierabend!), der Arbeitswoche (Freitag!) oder des Arbeitsquartals (Ferien!). Mir ging es nicht anders – ich wartete stets darauf, dass meine innere To-do-Liste zu Ende geht, weil ich dachte, danach fange das Leben an. Doch dann wurde mir klar, dass das Leben in den Anfängen liegt. Im Immer-wieder-neu-Aufstehen und Immer-wieder-neu-Beginnen – den Tag, das Jahr oder auch die Beziehungen, die Arbeit. Ja, eigentlich muss man in jedem Moment neu anfangen, wenn man wirklich leben will. Also übe ich mich nun darin, die Anfänge zu mögen. Das Unsichere darin, aber auch ihre Offenheit. Denn sobald man an das Ende denkt, ist es eigentlich schon vorbei (das kennt man von den Ferien). Darum ist das Ende kein gutes Ziel fürs Leben. Simona Pfister

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