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Simon Ehammer in München
Vier Jahre für drei Zentimeter und glänzende Aussichten

In München nicht zu stoppen: Simon Ehammer zeigt sich bei der EM in Bestform.
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Und dann ist es tatsächlich so, wie sich das Simon Ehammer erhofft hat: Tag 1 seines Mammutprogramms, und er geht als Führender in den lauen Abend – es folgen der Hochsprung und zum Abschluss einmal die Bahnrunde. Die Stimmung ist erwartungsgemäss hervorragend, obwohl sich die Zuschauerinnen und Zuschauer ein wenig verlieren im riesigen Oval. Gekommen sind sie natürlich in erster Linie wegen der vier einheimischen Zehnkämpfer, gekommen sind aber auch viele Nostalgiker, die schon 1972 unter dem brandneuen und damals futuristisch anmutenden Zeltdach des Olympiastadions herausragende Leistungen bewundert hatten. Deshalb auch das Motto: «Back to the Roofs», zurück unter die Dächer.

Der Leader aus der Schweiz demonstriert, dass er nicht nur ein hervorragender Weitspringer ist, sondern dass er seine Sprungkraft nun auch verbessert in Höhe umsetzen kann. Ehammer verrichtet auf der Anfangshöhe von 1,93 m seine Pflicht und reisst danach erst bei seiner Bestmarke von 2,05 m ein erstes Mal. Diese Höhe hatte der Appenzeller 2018 bei einem Meeting in Aarau übersprungen – und ist dann vier Jahre lang an Höherem gescheitert. Sein Trainer René Wyler hatte bereits im Mai gesagt, die 2,08 m seien längst fällig – am Montagabend ist es so weit: Ehammer überquert die Latte im zweiten Anlauf und freut sich überschwänglich.

Mit 10,56 Sekunden über 100 m und einem Riesensatz auf 8,31 m ist ihm am Morgen der Start in den Zehnkampf optimal geglückt. Und keiner der Weitsprung-Spezialisten springt später in der Qualifikation nur annähernd so weit wie er – das dürfte den Schweizer noch mehr darin bestärken, künftig an Grossveranstaltungen sowohl den Mehrkampf als auch den Weitsprung zu absolvieren.

Der Weltmeister muss aufgeben

Dass er am Ende eines langen Tages mit 4661 Punkten und deren 334 Vorsprung auf den Italiener Dario Dester führt, hat er seiner herausragenden Leistung über 400 m zu verdanken. In 47,40 Sekunden ist er der Schnellste – und war erst einmal schneller. Ehammer hat gegenüber seinem Schweizer-Rekord-Wettkampf in Götzis 25 Punkte Vorsprung – und die benötigt er auch, wenn er eine Medaille gewinnen will. Der erste Tag ist traditionell sein stärkerer, am Dienstag folgen mit Diskus und Speer seine schwächeren Disziplinen. Allerdings ist auch gut vorstellbar, dass er sich auch in diesen verbessert, zumal er das Training in den vergangenen Wochen intensivierte.

Für einen war das Gastspiel schon nach knapp zehn Sekunden vorüber: Kevin Mayer, der vor einem Monat in Eugene Weltmeister geworden war, stoppte schon nach der Hälfte der 100 m und marschierte ins Ziel. Eine Hundertstelsekunde habe er Zeit gehabt, zu entscheiden, ob er weitersprintet oder aufgibt. Mayer hat wegen Adduktorenproblemen aufgegeben – ohne es danach zu bereuen, wie er gegenüber «L’Equipe» beteuerte. Die Zeit seit der WM sei ganz einfach zu kurz für eine vollständige Erholung gewesen.

Ehammer hingegen hatte in Eugene den Weitsprung bestritten und Bronze gewonnen. Das könnte für ihn zum Vorteil all jenen gegenüber werden, die bei der WM zum Zehnkampf angetreten waren.

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