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Formel-1-GP von Österreich
Verstappen siegt – doch zu reden gibt eine irrsinnige Strafenflut

Als wäre es ein Rennen in seiner Heimat: Max Verstappen vor seinen Fans auf dem Red-Bull-Ring. 
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Hat Red Bull tatsächlich einen Fehler gemacht? Einen gravierenden dazu?

Als Nico Hülkenberg, der Deutsche, der in seinem Haas ein so wunderbares Wochenende erlebt hat bis zu diesem Sonntag – mit Platz 8 im Qualifying und Rang 6 im Sprintrennen am Samstag –, im Grand Prix von Österreich durch das Kiesbett in die Bande schlittert, kommt der virtuelle Safety-Car zum Einsatz. Vorgegebene Sektorzeiten dürfen in dieser Phase nicht unterschritten werden, entsprechend wenig Zeit verliert, wer da seine Reifen wechselt.

Die Gegner reagieren allesamt – während Red Bull Leader Max Verstappen und auch Sergio Pérez auf seiner Aufholjagd weiterfahren lässt. Als der Niederländer 10 Runden später seine Pneus wechselt, fällt er prompt hinter die beiden Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz zurück.

Doch es wäre ja nicht die Saison 2023, wenn am Ende ein Fahrer eines anderen Teams als Red Bull jubeln würde. Bald kommt Verstappen vorbei an Sainz, zur Halbzeit, in Runde 35, auch an Leclerc. Dann zieht er davon, wie er das so oft tut. Vor der letzten Runde hat er sogar noch Zeit, frische Reifen zu holen, um die schnellste Rennrunde zu fahren. 

Der Niederländer gewinnt im neunten Rennen der Saison zum siebten Mal. Und weil Pérez sich in einem spektakulären Duell gegen Sainz zehn Runden vor Schluss Rang 3 sichert, steht auch sein Teamkollege mit auf dem Podest, dazwischen klassiert sich Leclerc.

Jetzt hat er Senna überholt

Der Routinierteste im Öffnen der Champagnerflasche aber steht in der Mitte. 42 Grands Prix hat Verstappen mit seinen 25 Jahren nun schon gewonnen und damit in dieser Wertung Ayrton Senna hinter sich gelassen. Einzig Lewis Hamilton (103), Michael Schumacher (91), Sebastian Vettel (53) und Alain Prost (51) liegen noch vor ihm.

Rekordverdächtig ist an diesem Wochenende auch etwas anderes: die Strafenflut. Überfahren die Piloten die sogenannten Tracklimits, die weissen Linien, die als Streckenbegrenzung dienen, wird die entsprechende Rundenzeit gestrichen. 47 Mal war das am Freitag im Qualifying der Fall, Pérez etwa musste deshalb von Rang 15 losfahren. Im Rennen nun führt das dazu, dass die Fahrer zu Petzern werden.

So schwärzt erst Lando Norris Mercedes-Pilot Hamilton an, dem er mit seinem McLaren nachjagt. Er soll immer melden, wenn dieser die Linie überfahre, wird Norris über Funk angehalten. «Würde ich das tun, wäre ich nur noch am Reden», antwortet Norris. Hamilton klagt derweil darüber, dass sein Mercedes langsam und nur schwierig auf der Strecke zu halten sei.

Protest wirbelt Klassement durcheinander

Dann ist es der 38-Jährige selbst, der den Piloten vor sich verpetzt, nachdem er mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt wurde. «Pérez überfährt die Linie in Kurve zehn in jeder einzelnen Runde.» Später, Hamilton fährt mittlerweile auf Rang 4, fragt der siebenfache Weltmeister nach, was seine Strafe bedeute. Für einmal meldet sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Fahr einfach weiter, jeder vor dir bekommt Strafen.»

Auch wenn das leicht übertrieben ist: Fahrer für Fahrer bekommt fünf Sekunden aufgebrummt, fast jede Runde leuchtet eine entsprechende Notiz auf dem Datenmonitor des Weltverbands FIA auf. Damit nicht genug: Nach dem Grand Prix legt Aston Martin Protest gegen die Wertung ein, weil mehrere Autos für Tracklimit-Vergehen nicht bestraft worden seien. Die FIA bestätigt, dass nicht alle möglichen Verstösse – über 1200 – während des Rennens überprüft werden konnten, und holt dies nach. Um 21.45 Uhr folgt das Verdikt: Acht Fahrer werden nachträglich sanktioniert, unter anderem Sainz, der von Platz 4 auf 6 rutscht, und Hamilton, der Rang 7 an Teamkollege Russell verliert. 

Die Alfa Romeo stossen dank bestrafter Konkurrenten zwar noch etwas nach vorne, für Punkte reicht es aber trotzdem nicht. Zhou Guanyu muss sich mit Rang 12 begnügen, Valtteri Bottas mit Platz 15.

Die bewegende Schweigeminute

Einen bewegenden Moment gibt es vor dem Rennen. Alle Fahrer, Teammitglieder, Zuschauer, auch die Zehntausenden Niederländer auf den Rängen, schweigen, als ihres Landsmanns Dilano van 't Hoff gedacht wird. Der 18-Jährige ist am Samstag in Spa-Francorchamps bei einem Rennen der europäischen Formula Regional nach einem Massencrash bei starkem Regen verstorben.

Vor knapp vier Jahren hatte an derselben Stelle ausgangs der Eau-Rouge-Kurve und nach einem sehr ähnlichen Unfall der französische Formel-2-Fahrer Anthoine Hubert sein Leben verloren. Einige Formel-1-Piloten fordern nun, dass die Stelle weiter entschärft wird. Damon Hill, Weltmeister von 1996 und heute Fernsehexperte, möchte gar ein Verbot von Regenrennen.

Während es am Samstag beim Sprintrennen in Spielberg, das Verstappen vor Teamkollege Pérez und Ferrari-Pilot Carlos Sainz gewann, ebenfalls teilweise regnete, bleibt es am Sonntag trocken. Welche Auswirkungen der Unfalltod von Van 't Hoff auf den Grand Prix von Belgien in vier Wochen haben wird, ist noch unklar.

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