Nach Anzeige der MutterVermisster Zuger Vater und Sohn befinden sich im Irak
Der gesuchte Mann hat sich bei der lokalen Polizei gemeldet. Die Zuger Behörden behandeln nun die Akte als einen Entführungsfall.
Ein seit Ende Juni 2020 im zugerischen Steinhausen vermisster Vater und sein vierjähriger Sohn befinden sich im Irak. Beiden geht es nach Angaben der Zuger Strafverfolgungsbehörden vom Freitag gut. Der Vermisstenfall wird nun zum Entführungsfall.
Der gesuchte Vater meldete sich am Dienstag telefonisch bei der Zuger Polizei. Deren Spezialisten hätten am Donnerstag via Skype ein längeres Gespräch mit dem 36-Jährigen geführt, hiess es in der Mitteilung. Dabei hätten sie sich, soweit dies in einem solchen Telefongespräch möglich sei, davon überzeugt, dass es dem vierjährigen Buben gut gehe.
Die beiden Gesuchten befinden sich gemäss eigenen Aussagen sowie Ermittlungen der Zuger Strafverfolgungsbehörden im Irak. Dort sei der Vater als Lehrer tätig, hiess es in der Mitteilung. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn könne als liebevoll und gut bezeichnet werden.
Mutter informiert
Der Vater und sein Sohn waren vor ihrem Verschwinden letztmals am 27. Juni in Steinhausen gesehen worden. Die Mutter, die das Sorgerecht für den Buben hat, reichte eine Vermisstenanzeige ein. Sie sei am Donnerstag über die neusten Entwicklungen informiert worden, teilten die Strafverfolgungsbehörden mit.
Nach der Vermisstenanzeige der Mutter begannen die Behörden zunächst wegen Entziehung eines Minderjährigen zu ermitteln. Wegen der langen Dauer werde nun von Kindesentführung ausgegangen, sagte der Sprecher der Strafverfolgungsbehörden auf Anfrage.
Obwohl der Aufenthaltsort der beiden Personen nun bekannt sei, blieben sie im Fahndungssystem ausgeschrieben, teilten die Strafverfolgungsbehörden mit. Der Behördensprecher sagte, damit würden die beiden an die Schweiz ausgeliefert werden, wenn sie den Schengenraum betreten würden.
Nachdem die Suche nach den Vermissten einen Monat erfolglos geblieben war, setzten die Zuger Behörden am 3. August für Hinweise zum Aufenhaltsort der Vermissten eine Belohnung von 3000 Franken aus. Keiner der Hinweise habe aber den Durchbruch im Vermisstenfall gebracht, hiess es in der Mitteilung.
SDA/fal
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